Juli 15, 2015 Von Christian Gera

Meine Kritik am LeFloid-Merkel-Interview

Ihr lieben, das „#Neuland“ wurde wieder einmal betreten von Frau Merkel. Hiermit ist in nicht-fachkundigen Kreisen das „böse Internet“ gemeint.

Schön instrumentalisiert hat man hierzu einen erfolgreichen Youtuber namens LeFloid, welcher Fragen an die Kanzlerin stellen sollte. Dieser wird im übrigen jetzt ganz schön durch den Presse-Kakao gezogen, was ich nicht richtig finde. Aber dazu später mehr hier im Artikel (ich teile ordentlich Kritik aus).

Als ich meiner Freundin jedenfalls gestern vom besagten Interview auf Youtube erzählte, meine diese kurz und ungläubig- „ist das ein Fake“?

Genau so lässt sich das ganze Unterfangen runterbrechen: Man traut es unserer (uncoolen?) Kanzlerin – vor allem in dieser (bis dato weitaus nicht-beachteten Wähler-Zielgruppe) einfach nicht zu.

Ihr auch nicht? Dann seht hier das No-Fake-Video LeFloid vs Merkel. Es ist wirklich „echt“!- aber cool? ….

Auf dem Fuße folgt im Anschluss darauf meine Kritik an dem ganzen….

Es ist eine Mischung aus Ungläubigkeit, dass Merkel dies überhaupt tut, PR-Parodie, Mächteverhältnis junger Youtuber vs alter Polit-Hase & dem was bleibt.

Bleiben tut auf jeden Fall ziemlich viel Häme und Spott, wenn ich einmal die Presseschau von heute dazu mache :

„Oh, was für eine Abreibung! Das muss weh getan haben. Beim Zusehen tat es das jedenfalls. Das Neue hat dem Alten definitiv nicht gezeigt, wie der Hase läuft. Das Alte hat den Hasen einfach geschlachtet, genüsslich gehäutet und entspannt verspeist.“ Und weiter: „Wahrscheinlich spielte sie nebenbei auch noch Simultanschach mit sich selbst.“ (aus dem Stern)

„Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht. Wohl verstanden: Gut gemeint ist immerhin auch etwas. Aber die Zukunft des politischen Journalismus kann das nicht sein.“(Deutschlandfunk)

Werte Kritiker aus der Presse: Seid doch zunächst einmal froh, dass sich ein junger Mann überhaupt daran gewagt hat. Dass Merkel sich dazu „herabgesellt“ hat (schön zur PR zu dem Alleinnutzen auch beim jungen Volk mal Beachtung zu finden) ist doch irgendwie auch positiv.

Nicht positiv empfinde ich die negativen Stimmen zum Youtuber – liebe Leute, er ist kein gelernter Journalist (er hat sich auch in früheren Interviews niemals als so einer bezeichnet), der ein geschultes Politiker-Ass also niemals aus der Ruhe hätte bringen können mit Hau-Druff-Fragen (schon garnicht die Merkel, die immer alles wohl-besonnen und gekonnt „umschifft“ um ja keine konkreten Antworten zu geben, an denen man sich a la Lanz fest-beissen könnte).

Tobias Gillen (ebenfalls Blogger wie ich, sagt dazu richtig):

„Mundt will mit seinen flippigen Videos provozieren, er will Diskussionen haben, dass sich die Zuschauer, viele von ihnen sind zwischen 16 und 24 Jahren jung, mit seinem Thema beschäftigen. Wer seine Formate schaut – und zwar wirklich interessiert und nicht mit der sich im Journalismus so eingeschliffenen Arroganz (wollen wir nochmal über das Thema Journalisten vs. Blogger reden?), der wird genau das feststellen. Da ist kein journalistischer Anreiz dahinter, das ist Unterhaltung mit ein bisschen Information.“

Nicht mehr. Nicht weniger. Also macht den jungen Mann nicht fertig liebe Presse. Soviel Mut wünsche ich mir von der Jugend viel öfter & wer es besser kann, der soll sich ebenso um ein Interview mit Frau Merkel bemühen & uns dies zeigen. Danke für Eure Aufmerksamkeit.