Do. Okt 5th, 2023

Ihr lieben, ich muss etwas loswerden. Zur Politik in Übersee: Das wird kein guter Präsident! Mit ziemlicher Neugier habe ich die aller-erste öffentliche Pressekonferenz von Donald Trump und dessen Wortwahl verfolgt. Erst danach habe ich mir mein persönliches, erstes Urteil zu diesem Mann gemacht.

Man soll ja erstmal anfangen und seine Arbeit beginnen- erst dann kann man werten. Die besagte Pressekonferenz jedenfalls war seine erste Amtshandlung – und hierbei trat er wirklich sprichwörtlich „in den Eimer.“

Zunächst war ich noch mit dem Gedanken daran gegangen „Alles was neu ist, wird gut“ – oder ein“Smart-Mensch der Herzen wie ein Obama hilft einem Land/ in der Politik auch (nicht immer) weiter.“

Aber dann kommt Trampeltier Trump daher und zerstört meine gut-gemeinten Vorschuss-Lorbeeren …

Jener hat mir sofort mit seiner ersten PK den „positiven Vorschuss“ unglaublich aus den Segeln genommen. Was bitte war DAS für ein Auftritt?

Eines vorab: Man hat diesen Menschen von Seiten der Presse gehörig angespitzt bzw. provoziert. Nur wenige Stunden vorher ging der Senden CNN mit einer Nachricht an die Öffentlichkeit, dass Russland über kompromittierende Informationen gegen Trump verfügt. Jene sollten „möglicherweise“ so heftig sein, dass sie diesen erpressbar machen „könnten.“ Ziemlich unschön das ganze. Buzzfeed (wie Medien halt so sind heutzutage) machte diese Meldung direkt „noch größer“, veröffentlichte das komplette Dossier sogar ohne Nachprüfung oder Verifizierung. Trump musste darauf reagieren…aber so?

Ich fasse zunächst einmal die mir in Erinnerung gebliebenen 10 Haupt-Punkte zusammen:

  • 1.Er wird eine Mauer zu Mexiko bauen. Natürlich nicht er persönlich. Er wird sie bauen lassen. Eine Mauer, keinen Zaun. Nicht irgendwann in 1-1.5. Jahren- sondern schnell. Mexiko wird diese Mauer dann irgendwann „bezahlen“ müssen. Er redet nicht staatsmännisch, sondern wie ein Geschäftsmann bei einem Deal mit dem Baustoffhandel. Er verwendet die Symbolik der Abschottung. Hat man nicht aus der Geschichte gelernt, dass „Mauern bauen“ nicht immer der beste Weg ist? Trump hat übrigens (auch) deutsche Wurzeln 😉
  • 2.You are fake news“ – Journalisten werden herabgestuft und bekommen keine Stimme mehr. Diejenigen also, die mit dem vorher genannten Bashing „gegen ihn“ oder angeblich in Berührung damit waren, werden einfach nicht mehr angehört mit den Worten „Dir gebe ich keine Frage!“ (mit Fingerzeig). Rechtfertigungen oder Erklärungen läßt er nicht zu in diesem Zusammenhang. Diplomatisches Geschick oder ein Gespür in solchen Situationen „besonnen“ zu reagieren- sieht anders aus. Fast erscheint es mir so, als wenn er dies in seinem „Trump-Milliardär -Imperium“ auch nie (er)-lernen musste. Da konnte er seinen Willen (auch auf Kosten anderer) bekanntlich zu oft durchsetzen.
  • 3.Achja- das Trump-Imperium. Das muss (?) natürlich auch erwähnt werden: Seine 2 Söhne werden sich darum kümmern. Jenes beflügelt er mit den Worten: „Wenn diese Ihren Job gut machen, bleiben Sie- wenn nicht, werden sie gefeuert.“ Dass diese eine Menge Arbeit  von ihm erben & er sich jetzt „nur noch“ auf das Präsidenten-Amt konzentriert, zeigt er demonstrativ mit einem Tisch voller Akten: Bis oben hin gestapelt…. Ich fasse mir derweil beim anschauen an die Stirn: Wem ist eigentlich unklar, dass so ein Firmen-Imperium keiner Arbeit bedarf? Wozu eigentlich dieses Bild mit den Akten? Hätte man sich „diesen Wink“ nicht auch sparen können? Es kommt letztendlich ziemlich kindisch rüber wenn er sagt: Das hier ist meine Arbeit, die jetzt jemand anders macht. Anders geht es doch auch überhaupt nicht wenn man Präsident der Vereinigten Staaten ist, oder? Da hat man sicherlich genug Arbeit jeden Tag rund um die Uhr. Kein Wunder, dass ein Obama auch so „abgearbeitet“ aussah nach seinen Präsidentschaft-Jahren. Die Logik „hinter diesem Bild“ erschließt sich also (mir zumindest) bis jetzt leider nicht. Euch vielleicht?
  • 4.Zu dem Verhältnis zwischen USA und Russland sagte Trump, es gebe hierfür leider keinen „reset button“ (die Ausweisung der Diplomaten durch Obama), die Zeit könne also nicht zurückgedreht werden. Wieder greift er bei diesem Thema aus Erklärungsnot auf seine ehemalige Konkurrentin zurück: „Hillary hätte gerne den Reset-Knopf ganz einfach gedrückt.“ Ob unter ihm das Verhältnis mit Russland besser wird, werden wir ja sehen. Und davon mal abgesehen: Ist er immer noch mitten im Anschuldigungsmodus/Wetteifern mit Hillary? Er ist doch jetzt Präsident- also warum lässt er diese Sticheleien ganz staatsmännisch „nicht einfach sein“? So ein Verhalten zeugt von Opfer/Gegner- Mentalität – und so jemand soll ein ganzes Land führen?
  • 5.Thema Geheimdienste/Hackerangriffe Russland . Auch hier sind seine Aussagen ein 2-schneidiges Schwert, bei dem keiner so richtig durchblicken (soll?): „Sollte“ sich tatsächlich herausstellen, dass „die Geheimdienste“ hinter all jenen Veröffentlichungen stecken, wäre das für Trump „ein schwarzer Fleck auf den Diensten.“ An einer anderen Stelle sagt er/gibt er zwar zu – in Anspielung auf die Geheimdienste : „Die USA sind das Ziel russischer Hackerangriffe gewesen.“ Um dann aber direkt nachzuschieben: „Aber auch China sei auf diesem Gebiet aktiv. Alles sehr sehr wässrig formuliert.
  • 6.Dann geht der Spielball an die eigenen Landsleute zurück: Überdies seien die USA nämlich wehrlos (?? bei dieser Apperatur von NSA und Co. mit Staats-Milliardenbudget, beispiellos in der Welt??) gegen Hackerangriffe aus dem Ausland, „weil auf der US-Seite Leute am Werk seien, die keine Ahnung haben“. Hier greift er sogar Berufsgruppen im eigenen Land an und stellt deren Unfähigkeit öffentlich zur Schau. Total in den Eimer getreten sag ich da nur. Edward Snowden wird dies sicherlich freuen und hoffentlich bald Zulauf von anderen direkt aus der USA nach Russland bekommen, wenn alle in den USA scheinbar so „unfähig“ sind. Ich halte gerade diese IT-Spezialisten für sehr versiert und clever und mächtig, irre viel aufzudecken in der heutigen Zeit… Jenem will er übrigens mit einer eigenen IT-Spezialeinheit wohl vorbeugen. Heißt das im Umkehrschluss: Meinungs- Beschneidung für die Zukunft? We will see statt Yes we can…
  • 7.Und dann kommt es richtig dicke- noch im Bezug auf das vorangegangene Thema; diesmal ein Ausspruch gezielt auf den politischen Partner Deutschland: „Es ist eine Schande. Nazi-Deutschland hat sowas gemacht.“ … dazu muss man nicht viel sagen. Das Weltbild von Trump- bezogen auf wichtige Partnerschaften ist eindeutig gestört. Wenn die Wortwahl so weiter geht, wird Deutschland noch eine Menge Spaß mit diesem Präsidenten haben. Einige Unternehmen hier in Deutschland zeigen jetzt schon Besorgnis in Import/Export-Fragen. Warum dies begründet ist, zeige ich hier gleich im letzten Punkt.
  • 8.Darauf bezogen (seinem Vorgänger Obama): Das Gesundheitssystem „Obamacare“ soll natürlich nicht weg- aber es soll anders, viel viel besser, billiger und vor allem „anders benannt“ werden. Von einem „Gute Weichen gestellt“ oder ein Dankeschön an seinen Vorgänger habe ich hier nichts in seinen Worten vernommen. Für mich ist Obamacare eines der wenigen (guten) Dinge, die Obama zumindest in Teilen doch gut auf den Weg gebracht hat. Nun soll also auch dieser gesellschaftliche Punkt „ganz anders“ werden.
  • 9.Zum Punkt „Vetternwirtschaft“ oder zu  „möglichen Interessenkonflikten des Herrn Milliardärs“. Hier ist interessant zu sehen, dass er sich bei dieser Frage „doppelt absichert“: Er bittet hier nämlich seine Anwältin Sheri Dillon auf die Bühne, die daraufhin den anwesenden Journalisten erläutert, wie Trump sein Vermögen in einen Fonds stecken wird. Auf jene Fonds wird er dann  keinen Zugriff mehr haben. Dieser wird dann auch „streng nach den bestehenden Regularien“ verwaltet. Auch die Rechtsanwältin nutzt das beliebte Wortspiel mit der Mauer: „Es werde eine Mauer zwischen dem Präsidial- Amt und den Trump Geschäften geben.“ Die Einnahmen aus dem Ausland für die Trump-Hotels werde der neue Präsident der amerikanischen Staatskasse spenden.“ Na dann…doppelt abgesichert, hält besser. Hatte Trump bei dieser Antwort Angst, etwas falsches zu sagen? Hier geht es um sein Baby – „seine Firmen“- und bei diesem Thema braucht er eine Anwältin… kein guter Präsident, wenn man solcher „Hilfe“ bedarf und das nicht mit eigenen Worten sicher vermitteln kann?
  • 10.Was sonst noch an Themen/weiteren Taten durchklang: Hohe Strafzölle für US-Unternehmen, die im Ausland produzierte Waren in den USA verkaufen wollen. Er will (wie bei Ford geschehen) die Arbeitskraft im Land halten. Ob aber im Zuge der Globalisierung/weltweiten Vernetzung solche Befindlichkeiten in der Zukunft ALLE nur in den USA produziert werden können zur Sicherung von Arbeitskräften bleibt abzuwarten. Partnerstaaten und andere werden sich da wohl an Trump und seinen (zumindest bisher gezeigten) „Launen“ orientieren müssen….die Börse und viele Unternehmer/innen erfreuen sich jetzt schon einer großen Unsicherheit!

Mein persönliches Fazit:

Das wird kein guter Präsident. Denn er geht nicht „leicht und staatsmännisch“ – „über den Dingen stehend“ über seine „persönlichen Befindlichkeiten“ hinweg und redet dann nur über das Land und die Menschen – eine bessere Zukunft für Alle. Nein – er, „der von Gott beauftragte“ (nach eigenen Worten???), und selbsternannte „Macher“ wird alles verändern. Ob das immer gut ausgeht in dieser (auch menschlichen) Art und Weise? 

Auch hat Trump ein regelrecht „gespaltenes Verhältnis zur Presse.“ Nennen wir es mal Trump-Paradoxon:

„Trump und die Presse hassen sich gegenseitig, aber sie füttern sich auch.“

Mit dieser Pressekonferenz – gepaart mit seinen kurzen Twitter-Statements erschafft er einmal mehr selbst immens schlechte Schlagzeilen. Hier zeichnet sich gerade das Bild: kein guter Präsident. Sein „Auftritt“ ist vor allem in der deutschen Presselandschaft nicht gut angekommen: Er kommt nicht gut weg nach seiner „ersten Show.“

Die Fragen an ihn, seine Person und seine Ziele bleiben. Und die negativen Stimmen werden damit lauter. Jene Stimmen, die ihn automatisch auf Dauer in Erklärungsnot bringen werden- weil manche, wichtige, staatsmännische Dinge doch ausreichend ausformuliert werden müss(t)en. Und er muss und wird Zugeständnisse auf seinem Weg machen müssen- soviel steht fest. Nur: Kann er das überhaupt von seinem Naturell her?

Ich denke, dass er sich (noch) hinter diesen kurzen Aussagen wie beispielsweise auf Twitter versteckt – weil er sich selbst noch „einführen“ muss in dieses hohe Amt. Meint Ihr, dass dieser Präsident das noch lernt? Kein guter Präsident? Noch Hoffnung? Oder ist Hopfen und Malz bereits verloren? Lasst mich bitte an Euren Meinungen hier via Kommentar teilhaben liebe Frei-Zeit-Cafe Leser! 

Bildquelle: CCO Public Domain Lizenz via pixabay by Pete Linforth

Von Christian Gera

Christian Gera ist ein deutscher Unternehmer, Autor und Hörbuchsprecher. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Bloggerherz, die sich auf digitale Lösungen spezialisiert hat. Neben seiner Arbeit als Unternehmer ist Christian Gera auch als Autor und Hörbuchsprecher tätig. Er hat die Buchreihe "Digitale Helden unserer Zeit" veröffentlicht, in der er sich mit den Menschen beschäftigt, die die digitale Revolution maßgeblich vorangetrieben haben. In seinen Büchern porträtiert er bekannte Persönlichkeiten. Er ist eine der meistgefragtesten. Stimmen in Deutschland für Hörbücher, Werbung, Voiceover und Co. Mit seiner, Hörbuchsprecher Titan Ausbildung zum Hörbuchsprecher werden revolutioniert er die gesamte Branche. Mit seiner Arbeit möchte Christian Gera dazu beitragen, dass die digitale Welt positiv gestaltet wird und Chancen für Alle bietet. Er ist davon überzeugt, dass Technologie, und Innovation die Welt verändern können und setzt sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Digitalisierung ein. Die Autorenseite findest Du hier: www.digitaleheldenunsererzeit.de Hörbuchsprecher buchen hier: christiangera.digital Youtube : youtube.com/christiangera Instagram: instagram.com/freizeitcafe Kostenloses Webinar: hörbuchsprechertitan.de

2 Gedanken zu „10 Gründe warum Donald Trump kein guter Präsident werden wird“

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