In den Zeiten von Überwachung, nicht- beachteter Datenschutzrechte von Facebook, Datensammlung und Ausspähung des Kaufverhaltens haben wir ganz vergessen, dass es da auch noch eine Bundes- Regierung gibt. Jene sollte uns ja eigentlich schützen, Experten beschäftigen, die den Terror eindämmen, sowie auch unsere Rechte verteidigen!
Wie ist dort eigentlich der Stand der Dinge? Wie ist man gerüstet für den „Online-Krieg“? Inwiefern werden wir ausgespäht? Wir haben uns dazu einmal Fakten und Hintergründe herausgepickt. Hinzu kommt der Umstand, dass der Chaos Computer Club (kurz CCC) an diesem Samstag die Software der Regierung- den scherzhaft betitelten „Staats-Trojaner“untersucht hat…die Analyse liegt nun vor und rief Schrecken hervor…
Im April diesen Jahres waren heimliche Online-Durchsuchungen in Düsseldorf ans Licht gekommen. Anfragen dazu wollte die Bundesregierung jedoch nicht beantworten. Sie beruft sich dabei auf „Geheimhaltungsgründe“ und die Befürchtung, dass die Antwort (man bezieht sich immer auf Terrorismus) öffentlich werden könnte und dies ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. Jenes Verfahren ist ja allgemein bekannt.
Nach der Festnahme von „Verdächtigen“ war durch den Vizechef der CDU/CSU-Fraktion, Günter Krings, angedeutet worden, dass auch eine „Online-Durchsuchung“ zum Fahndungserfolg beigetragen hatte. Konkrete Auskünfte wollte man dazu aber natürlich -siehe oben – auch nicht geben.
Einen ähnlichen Standpunkt hält das Bundesinnenministerium bezüglich der Gesamtzahl der bislang genehmigten und durchgeführten „Online-Durchsuchungen“. Schweigen im Walde aufgrund „notwendiger Geheimhaltung sicherheitsrelevanter Informationen“
Bundeskriminalamt (BKA) & Bundesnachrichtendienst (BND) geben sich im Bezug auf „Onlineuntersuchungen“ also die Klinke in die Hand. So kommt man nicht weiter….
Weiter kommt man jedoch, wenn man die Software untersuchen darf, welche im „Regierungs-Einsatz“ ist. Der CCC lieferte folgende überraschende Ergebnisse und Aussagen dazu :
Kommentar CCC Sprecher : „Unsere Untersuchung offenbart wieder einmal, daß die Ermittlungsbehörden nicht vor einer eklatanten Überschreitung des rechtlichen Rahmens zurückschrecken, wenn ihnen niemand auf die Finger schaut.
Der CCC hat nämlich herausgefunden, dass die Verfahren über das Abhören von Kommunikation zu weit hinausgehen. Sie verletzen sogar die expliziten Vorgaben des Verfassungsgerichtes.
In den Details heisst es, dass der „Staatstrojaner“ das Nachladen und Ausführen beliebiger Software erlaubt.
„Eine Erweiterbarkeit auf die volle Funktionalität des Bundestrojaners – also das Durchsuchen, Schreiben, Lesen sowie Manipulieren von Dateien – ist von Anfang an vorgesehen. Sogar ein digitaler großer Lausch- und Spähangriff ist möglich, indem ferngesteuert auf das Mikrophon, die Kamera und die Tastatur des Computers zugegriffen wird.“
Letztendlich beweise die aktuelle Situation, dass „der Gesetzgeber die Technik nicht einmal mehr überblicken, geschweige denn kontrollieren kann„.Das Sicherheitsniveau dieses Trojaners ist nicht besser, als würde er auf allen infizierten Rechnern die Paßwörter auf ‚1234‘ setzen.“
Die vom CCC analysierte Software ist nicht für die für verfassungswidrig erklärte „Online-Durchsuchung“ der Rechner Verdächtiger konzipiert, sondern für eine derzeit legale Variante, die sogenannte „Quellen-Telekommunikationsüberwachung“ (Quellen-TKÜ). Darunter versteht man das Abhören von Internet-Telefonie-Verbindungen, bevor diese für die Übertragung verschlüsselt werden, also direkt auf dem Computer des Verdächtigen. Nur dafür darf die Software nach derzeitiger Rechtslage eingesetzt werden. Es muss durch „technische und rechtliche Maßnahmen“ sichergestellt werden, dass der „Staatstrojaner“ tatsächlich nur für das Abhören von Internettelefonie verwendet wird.
Das vernichtende Urteil der Hacker: die Software verfügt nicht nur über rechtlich fragwürdige Features, sondern weist auch „grobe Design- und Implementierungsfehler“ auf, die die mit der Software infizierten Rechner zusätzlichen Sicherheitsrisiken aussetzen. Gerade in Zeiten dieser bitteren Ergebnisse, wollen wir Euch ein Video posten, welches genau diese Thematik umfasst und auf den Punkt bringt :
Gut zu wissen und irgendwie beunruhigt einen dieser Fakt, oder? Danke, dass auch in der Regierung keine „Experten“ sitzen. Soll und kann dies alles im Endeffekt eigentlich nur noch heissen : Stecker raus? Wie seht Ihr das ganze?
Trotz dieser totalitären Überwachungsphilosophie von Staat und diversen anderen Firmen, die hungrig sind auf Eure Daten, wünschen wir Euch einen schönen, privaten, menschlichen Sonntag!
Euer Team vom Freizeitcafe- ps: wir freuen uns auf weitere Anmeldungen von Euch in der Community- weiter so ! 😉
Quelle : gulli, ccc