Es ist ein Phänomen, welches uns bis heute beschäftigt: Jeder Mensch ist mit jedem anderen statistisch gesehen über nicht mehr als 7 Ecken bekannt.Dies alles geht zurück auf ein Experiment einen Psychologen namens Milgram in den späten 60ern, heute betitelt als „Kleine-Welt-Phänomen“.
Ich mache Euch mal ein einfaches Beispiel anhand einer Hochrechnung im Fallbeispiel Xing :
Ihr habt in Eurem Netzwerk/in eurer Freundesliste 466 direkte Kontakte-
die Kontakte von den Kontakten ergeben schon 62.661 Menschen –
geht man dann noch über in die Kontakte dritten Gerades, hat man fast eine Million : genau 960.876 Menschen erreicht.
Wenn man sich dies alles mal bewußt wird, kommt man schonmal ins grübeln – je mehr Personen man also kennt, die eigene Netzwerke an Kontakten unterhalten (Bekanntenkreis, Firma, Vereine oder ähnliches), desto schneller und wahrscheinlicher wird sich also die Botschaft verbreiten – an sooo viele Menschen! Ein Wahnsinn !
Wer noch mehr darüber erfahren möchte….für den kommt hier der Hintergrund des ganzen -ein toller Artikel; gepostet von Rafael Buchegger – viel Spass beim lesen :
In den späten Sechzigern machte der Psychologe Stanley Milgram ein spannendes Experiment. Es ging um die Frage, über wie viele Ecken sich die Menschen einander kennen. Die Art, wie er diese Frage zu beantworten versuchte, war simpel – und hocheffizient. Milgram schickte an 160 Leuten, die in Omaha (Nebraska) wohnten, einen Brief. Der Inhalt: Die Empfänger mögen doch bitte so nett sein und dafür Sorge tragen, dass der Brief einen in Massachusetts arbeitenden Börsenmakler erreicht. Allerdings sollten sie das Kuvert nicht einfach direkt an dessen Adresse schicken, sondern an jemanden aus ihrem Bekanntenkreis, von dem sie vermuteten, dass er dem Börsenmakler näher war. Zudem wurden die Adressaten gebeten, den Brief mit dem eigenen Absender zu versehen. Damit stellte Milgram sicher, dass er die Anzahl an Stationen zurückverfolgen konnte.
Wie die Auswertung des Experiments ergab, erreichte die Mehrzahl der Briefe den Börsenmakler in fünf bis sechs Schritten. Die Erkenntnis, die seither hochoffiziell „Kleine-Welt-Phänomen“ genannt wird, konnte in zahlreichen Folgeuntersuchungen bestätigt werden: Die Mehrzahl der Menschen kennen einander durchschnittlich über rund sechs Ecken. Im Web wurde das Phänomen vor allem durch das „Oracle of Bacon“ berühmt: Jeder Schauspieler, der schon einmal in einem Fernseh- oder Kinofilm mitgewirkt hat, kann in durchschnittlich sogar nur drei Schritten mit Kevin Bacon in Verbindung gebracht werden. Auf www.oracleofbacon.org kann sich jeder selbst ein Bild machen: Selbst deutschsprachige Darsteller ohne internationale Erfahrung „kennen“ den Golden-Globe-Preisträger über erstaunlich wenige Ecken.
Das kanadische Startup Sysomos ist nun in einer Analyse der Frage nachgegangen, ob sich das Kleine-Welt-Phänomen auch auf Twitter übertragen lässt. Der Bericht offenbart einige interessante Zahlen über den Microblogging-Dienst. Insgesamt gibt es mehr als 5,2 Milliarden Twitter-Freundschaften (also gegenseitige und einseitige Beziehungen). Die durchschnittliche Freundschafts-Distanz beträgt 4,67 Schritte. Die am häufigsten vorkommende Freundschafts-Distanz beträgt somit fünf Schritte, die zweithäufigste vier. Besonders erstaunlich ist, dass Twitter-User nach durchschnittlich bloß 3,32 Schritten erwarten dürfen, einen ihrer eigenen Followers zu finden.
Doch auch die Sechs-Ecken-Formel erfährt eine neuerliche Bestätigung. Knapp 98 Prozent aller Twitter-User sind über sechs Ecken miteinander verbunden.
Das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend. Dank sozialer Onlinenetzwerke ist die Interkonnektivität zwischen Fremden generell gestiegen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei nicht-reziproke Beziehungen, bei denen also – im Falle von Twitter – ein User dem anderen folgt, der andere aber nicht zurückverfolgt, wie es etwa bei Prominenten meistens der Fall ist. So ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Schweizer einem bulgarischen User folgt, der in seiner Landessprache zwitschert. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass der Schweizer einem Superstar wie William „Captain Kirk“ Shatner folgt und der bulgarische Twitter-User einen Follower hat, der das ebenfalls tut.
Dass es in sozialen Netzwerken Knotenpunkte sind, die die Anzahl an Schritten so erstaunlich gering hält, hatte bereits das Kettenbrief-Experiment Stanley Milgrams gezeigt. Rund die Hälfte aller Briefe, die an den in Massachusetts lebenden Börsenmakler adressiert waren, gingen durch die Hände dreier Männer mit besonders vielen Sozialkontakten.
Quellen:
http://sysomos.com
http://techcrunch.com
http://www.oracleofbacon.org
http://twitter.com