Irgendwann einmal im Leben trifft es jeden: Die Enttäuschung. Der Boden wird förmlich aufgerissen, man fällt oft ins bodenlose.Hätte Dinge nicht so erwartet wie sie kamen. Nie vermutet. Ein Bauchschuss.Wie Regen an einem herrlichen Sommertag prasselt da alles auf das Gemüt herunter. Damit klarkommen? Entweder nie – oder es braucht Zeit.
Die Frage stellt sich dann: Kann man an alte Zeiten anknüpfen? Wird die neue Zeit schöner? Oder wagt man einen Neu-Anfang in einer anderen Konstellation? Es gibt eigentlich keine Antwort dazwischen: Aufgewärmter Kaffee schmeckt meist nicht so gut wie ein neuer & das mit dem Verzeihen ist immer so eine Sache. Vertrauen futsch – alles futsch? Sich weiterquälen und an das gute glauben? Oder wieder neu anfangen…wieder sein Herz neu-„verschenken“- immer auf die Gefahr hin, dass es wieder bricht? Schwere Entscheidung…
Enttäuschungen tauchen überall auf: In der Liebe, im Berufsleben, unter Freunden, innerhalb der Familie…
Oftmals haben sie eines gemein: Sie kommen plötzlich. Hart. Unerbittlich.Plötzlich muss man dann sein Beziehungs-Gefüge zu der Person in Frage stellen. Ebenfalls das Vertrauen. Schlimmer noch, wenn jenes langjährig aufgebaut wurde. Vergeudete Zeit?
So verhält es sich beispielsweise in der Liebe bei jahrelangen Ehen, wo der Partner plötzlich die „düstere Seite“ seiner Partnerschaft kennenlernt- kann aber auch schon in kurzen Beziehungen vorkommen. Irgendwas fehlt dann meist in einer Beziehung. Die Frage ist nur was. Gemeinsam darüber reden eigentlich ein Patentrezept und Allheilmittel. Ich persönlich mag es, wenn man alles bereden kann: Was einem fehlt, was man imstande wäre zu ändern – können ja wirklich einfache Marotten sein, die abzustellen wären. Wenn es allerdings zuviel ist, sollte man immer abwägen: Will ich das überhaupt? Kann ich mich als Mensch so verändern, um den anderen zu gefallen?
Ich habe lernen müssen, dass kein Mensch da draussen perfekt ist. Passen muss es aber-wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Ohne Druck und Zwang sollte eine Beziehung „fließen“- dahinplätschern wie ein schönes Bächlein… immer mit Wasser gefüllt. Wasser auf die Mühlen des Lebens- um sich ewig einander zu stärken. Mal fließt weniger Wasser, soviel ist klar. Aber man sollte imstande sein, wieder mehr Wasser hineinzubringen in seine Zweisamkeit. Durch Aktion, durch das „zeigen“ wie sehr man sich doch lieb hat…jederzeit ehrlich & aufrichtig alles zu geben!
Deine Beziehung harmonisiert & ist es ist alles auf absoluter Vertrauensbasis aufgebaut? Ihr vermisst Euch einander sehr, wenn Ihr getrennt seid & Ihr könntet ins Kissen weinen wenn es so ist? Habt garkein Interesse an anderen, weil Ihr alles habt, was Ihr Euch wünschtet? Wunderbar! Dann haltet bitte daran fest! Leider ist das aber zu oft eine „Märchenvorstellung“- klar zuweilen kommen Märchen im Leben vor; aber auch da wohnt ja irgendwo im dunklen, tiefen Wald die böse Hexe…
Was hilft bei Entscheidungen in der Liebe? Gibt es kleine Tricks, die es mir einfacher machen?
Ja, so ein Vehicle gibt es. Ganz ehrlich- man sollte dieses Hilfsmittel sogar in gut-laufenden Partnerschaften einfach mal zuweilen (so im Halbjahrestakt) anwenden. Spielerisch und lustig natürlich; unter dem Vorwand “ Dadurch erfahren wir noch mehr übereinander.“
Mit diesem Hilfsmittel ist man immer auf dem „neuesten Stand seiner Beziehung“ & es kommen vielleicht zukünftige Wünsche zum Vorschein, auf die man sich dann einstellen kann im Gespräch darum. Jeder Mensch entwickelt sich halt. Dementsprechend ändern sich auch Wünsche und Neigungen im Laufe eines Lebens. Wenn man nicht drüber redet, lebt man womöglich aneinander vorbei- und das kann tragische Folgen für die Zukunft einer auch noch so „in Deinen Augen“ gutlaufende Beziehung haben.
Kommen wir aber direkt zum angekündigten Trick:Nein! Am Ende müsst Ihr kein kostenpflichtiges E-Book hier kaufen;-)
Hilfreich ist meines Erachtens nach(selbst schon oft durchgeführt) eine sogenannte „Plus-Minus-Liste“ anzufertigen. Ich habe sie irgendwann einmal so getauft. Irgendwo darüber gelesen. Psychologisch wertvoll für das eigene Weiterkommen soll sie sein. Bei dieser „Liste“ setzt man sich einfach mal auf seinen Hosenboden & sinnt nach über seine Partnerschaft (auch nach Enttäuschung) : Jene Liste könnt Ihr meinetwegen als einfache Tabelle anlegen- aufgeteilt in einen Plus-& einen Minus-Bereich. Im positiven Bereich schreibt Ihr einfach mal alles auf, was Euch so sehr an Eurem Partner erfreut, gefällt, was der absolut-positive Hammer an diesem Menschen ist. Es zählen auch die immens wichtigen Kleinigkeiten.
Auf der negativen Seite- wie soll es auch anders sein- all das, was Euch auf die Palme bringt, was nervt, was unerfüllt blieb. Das ganze schreibt Ihr natürlich ganz alleine für Euch. Der Partner (am besten im Nebenraum- nur keine Einflussnahme bitte!) tut das gleiche.
Was mache ich mit dem Ergebnis? Was kommt „danach“?
Irgendwann dann ist die Auflistung gut gefüllt. Betrachtet sie Euch mal mit Abstand. Überwiegt das positive oder das negative? Sind die negativen Dinge leicht abzustellen, oder sind es existentiell und so drastische Negativitäten (vielleicht ja auch ungewollte/unänderbare- „böse Schwiegermutter / ja auch das „Umfeld sollte ein wenig einfliessen etc.) dass sie stehen bleiben werden?
Ihr werdet in jedem Falle zu einem Ergebnis kommen. Pflicht danach: Die Liste dem anderen zeigen & die einzelnen Punkte durchgehen & be-sprechen.
Das schöne daran: Steht viel positives beim Partner, sieht man sich selbst und die Partnerschaft in einem noch viel besseren Licht! Ein wohliges Bauchgefühl macht sich breit- man fühlt sich unterstützt und bestärkt, dass ja vielleicht doch nicht alles so schlecht bestellt ist. Bitte achtet darauf, dass alle Eure Nennungen ehrlich sind- hier sollte man niemand in Watte packen, sondern einfach darstellen wie es wirklich ist! Vielleicht wird man sich erst durch die Nennung einer Eigenschaft auf der Partnerliste ja bewußt um eine Stärke, die man selbst nie so wahrgenommen hat.Sowas erfreut und baut immer auf!
Steht mehr negatives als positives darauf, sollte man sich Gedanken machen. Darüber gemeinsam sprechen, wie man manche Dinge abstellt oder abstellen kann. Das ist echte Beziehungs-Arbeit was Ihr da gerade tut und immens positiv zu bewerten! Jeder Mensch sollte sich unabhängig von einer Partnerschaft immer selbst weiterentwickeln – ist doch nur super, wenn die Ziele, die Liebe und das Verständnis des Partners sich dann mit-entwickelt und Schritt für Schritt an der Seite mit Dir geht…
Listen hin oder her. Nichts ist schwieriger als eine Entscheidung im Leben. Wohin führt es mich, wenn ich die oder jene Entscheidung treffe? Wird es gut ausgehen für mich, oder bitter enden? Fliege ich, oder stürze ich ab?
Nüchtern und mit allen Fakten eine Kopf-Entscheidung zu treffen ist immer hart. Denn eines steht dabei immer im Wege:
Das eigene Herz & die Liebe!
„Verstehen ist lieben; was wir nicht lieben, das verstehen wir nicht; was wir nicht verstehen, ist nicht für uns da.“ (Zitat Bettina von Arnim; deutsche Schriftstellerin der Romantik + 1859)
So..und nun musst Du Dich entscheiden…