Ich bin ja ein Freund des ausgesprochenen Wortes. Spricht man miteinander, ist dies schonmal die halbe Miete & ein sehr guter Weg zur Problemlösung.
Sei es denn in der Beziehung, unter Freunden, in der Familie oder bei den „Dates“ die man so im Laufe seines Lebens er- lebt. Gleiches gilt für Gefühle: Teilt man diese dem anderen mit, geht es einem immer besser. Ok- nicht unbedingt beim ersten Date; eine Pflanze will natürlich wachsen und gedeihen; und da sollte man mit dem „Offenlegen seiner Gefühle“ nicht zu vorschnell daherkommen, weil es den anderen dann oft zu sehr „verschreckt“ und womöglich dann auch abstößt.
Vielleicht herrscht aber ja auch genau das gleiche Gefühl beim möglichen Partner etc. vor- und schon ist das „Traumpaar“ oder sonstwas entstanden & eine ganz schöne und intensive Lebenszeit beginnt. Durch das geflügelte Wort jedenfalls kann man besser mit sich, der möglichen Beziehung, der Freundschaft- oder was auch immer umgehen. Sprache und Worte sind Macht- und diese sollte eingesetzt werden im realen Leben.
Wir alle kennen das aber- oder sollten es zumindest kennen, wenn sich jemand einfach nicht mehr meldet
Dann klingeln die Alarmglocken im Kopf. Was hat man nur falsch gemacht? Die quälende Ungewissheit ist mitunter das schlimmste, was einem da wiederfahren kann. Man lebt in seiner ganz eigenen Gedankenwelt, zieht seine ganz eigenen Schlüsse aus dieser und jener Situation mit einem doch so gemochten Menschen. Mit- einfliessen tut nur das „Gerede“ und die nicht immer so ganz objektive Meinung von Freunden, Familie & Co.
Eine neue Dating-Plattform hat sich jetzt genau dieser Problematik angenommen: Wot Went Wrong heisst es da so schön. Kurz und auf den Punkt gebracht, soll Social-Media-Crowdsourcing genau bei diesen Problemen helfen-aber seht selbst…
Du schilderst anderen was passiert ist & andere geben Dir die Lösung. Aha- aber sind wir damit dann objektiv? Die ganze Vor-Geschichte kann man den anderen dort auf der Plattform zum besten geben- soll also sein Gefühlsleben „outen.“ Auch können verschmähte Partner und Dates das „lebensnotwendige“ Feedback geben- damit das unausgesprochene Wort nicht weiter vorherrscht und die quälende Ungewissheit halt nicht mehr quält.
Ich sage: Nein danke! Genauso wie die dämlichen und ständigen Statusupdates auf Facebook die jeden Gefühls-Pupser an alle verteilen…
geht auch eine ganze Community mein Gefühlsleben einfach nichts an! Jenes sollte durch Aussprache in der Realität bereinigt werden und wenn es so dicke kommt, dass man mit seinen „schlechten Erfahrungen“ nicht mehr weiterleben kann, ist es auch heutzutage keine Schande mehr, einen guten Psychologen zu seinen „Beziehungs-Problemchen“ aufzusuchen. Das Internet kann Dir einfach in Fragen zwischenmenschlicher Beziehung kein guter Ratgeber sein & die Meinung anderer auf Plattformen zu Deinem Einzelschicksal kann doch nur im Einheitsbrei enden…
Ich bin immer wieder erstaunt mit welchen Ideen solche Startups um die Ecke kommen, wo die schön-verpackte Intention doch eigentlich immer wieder die gleiche ist: Mit der Not und der Unfähigkeit von Menschen in Beziehungsfragen (hier die Sprachlosigkeit) noch mehr Geld zu scheffeln. Schöner Versuch- aber schon jetzt, wenn auch noch in der Beta-Phase: Durchgefallen! In die Augen schauen und einem ganz persönlich sagen was man denkt wirkt (reale) Wunder & sowas befreit mehr als jeder Um-Weg übers Netz! Was denkt Ihr darüber?
Euch einen schönen Dienstag; entschuldigt unsere kleine Abwesenheit…aber es geht voran 😉
Na ja, aber das ist ja nichts neues. Gerade mit solchen Ideen lässt sich Kohle scheffeln, es wird immer Leute geben, die verzweifelt genug sind, um jedem Hinz und Kunz ihr Gefühlsleben vor die Füße zu kotzen, um vielleicht einen Rat zu bekommen, wie man denn nun an den Traumpartner ran kommt – und dabei übersehen, dass es eigentlich nur auf sie selbst ankommt, nicht auf irgendwelche Ratschläge von Wildfremden, die sich insgeheim vielleicht noch darüber kaputt lachen.