Mo. Mai 29th, 2023

Kennt Ihr noch „Wo ist Walter“? Da musste ich heute dran denken, als ich von einer neuen Facebook- Studie im Spiegel las. Man musste ihn suchen- irgendwo auf diesem Bild, meist zwischen hunderten Menschen; den guten Walter. Sei es denn am Strand, auf dem Campingplatz oder auf dem Rummel. Es war immer ein großer Such-Spaß- vor allem wenn man als Kind dazu noch mit der „magischen Lupe“ ausgestattet war… und man fand ihn früher oder später eigentlich immer…

So far. Ähnlich ergeht es Menschen, die sich Facebook & der kompletten Social-Media-Welt entziehen wollen- aber überhaupt nicht können.

Auch Sie werden dennoch und trotzdem gefunden – sagen die Wissenschaftler des Marsilius-Kollegs der Universität Heidelberg. Ok- hier galten tausende Datensätze von US-Studenten als Basis, aber ähnlich wird es uns ganz sicher auch gehen in Deutschland.

Der Freundefinder & die synchronisierten Addressbücher sind Schuld

Facebook behält diesen Fakt gerne für sich- aber laut Expertenmeinung geht man von ca.50% an Usern aus, die Ihr Telefonbuch mit Ihrem Facebook-Profil synchronisieren. Tut man dies bzw. deaktiviert man diese (natürlich versteckte) Funktion nicht, wird seitens der Plattform ständig nach relevanten „Freunden“ geforstet. Beim „forsten“ (ich mag dieses Wort irgendwie), werden dann auch alsbald die E-Mailaddressen & Rufnummern von Nicht-Mitgliedern hochgeladen & für Einladungszwecke verwendet. Sie tauchen also ganz sicher irgendwann, irgendwo auf- zum Leidwesen desjenigen, der damit eigentlich nie etwas zu tun haben wollte.. eingeladen wird immer!

Zusätzlich werden dann auch die E-Mail-Adressen und gegebenenfalls Telefonnummern von Nicht-Mitgliedern hochgeladen. Solange der „Freundefinder“ aktiviert ist, kann die Plattform also sehen, welche Nicht-User mit welchen Usern bekannt sind — und daraus lässt sich ableiten, dass sich die Nicht-User auch untereinander kennen.

Im März noch diesen Jahres hat das Landgericht Berlin diesbezüglich auf eine Klage der… Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. beschlossen, dass der „Freunde-Finder“ genau deshalb rechtswidrig sei. „Nicht-Mitglieder“ würden Einladungen zu dem sozialen Netzwerk erhalten, ohne dazu ihr Einverständnis gegeben zu haben. Außerdem würden Mitglieder dazu verleitet werden, alle Ihre privaten Kontakte preiszugeben. Was tat Facebook dagegen? Man kennt es: Berufung einlegen. Wie lange sowas dauert (mitunter Jahre!) kennen wir ja alle & bis es soweit ist, hat man sicher schön alle Daten der Weltbevölkerung- sei es denn Mitglied oder nicht, schön auf den Serverfarmen an den Polarkreisen gesammelt, archiviert & ausgewertet…

Fazit der ganzen Studie:

Es reichen relativ wenige Informationen über User aus, um die richtigen Rückschlüsse auf die nicht-angemeldeten User zu ziehen. 40% sind da echt eine ganze Menge, weshalb sich jeder von uns spätestens jetzt einmal Gedanken machen sollte, was man denn da so postet und raus-posaunt. Jeder ist ständig dazu aufgerufen seinen FB-Account zu beobachten, auf Neuerungen zu reagieren (man wird oft nicht benachrichtigt) & demnach immer wieder seine Privats-sphären- Einstellung eigenständig zu überwachen.

Kleine reale Schmunzelgeschichte zum Schluß:

Eine 17-jährige macht ein Foto inmitten von Geldpaketen & lädt dieses auf Facebook hoch (Ersparnisse zählen mit Oma, was ein Spass). 2 bewaffnete Räuber fuhren daraufhin- lediglich ein paar Stunden später- zum Wohnort, drangen ins Haus ein & verlangten von der Mutter das Mädchen & das Geld.

Geld und Tochter waren zum Leidwesen der beiden gierigen Diebe aber nicht da- sondern 150 km nordöstlich in Sydney, wo Oma mit Tochter zusammen lebte. Die traurigen Diebe hatten danach nur noch die Möglichkeit ein paar viel kleinere Wertgegenstände der Mutter zu entwenden & fuhren wohl sehr frustriert von dannen- wohl bis heute mit dem Bild eines 17-jährigen Girlies zwischen Geldbündeln im Kopf. Glück im Unglück – posted bitte nicht alles dort draussen. Man wird Euch finden… so oder so. Das ist unsere Welt.

Quellen: dpa, Spiegel, Wo ist Walter Where’s Wally? TM & © Classic Media Distribution Limited. All rights reserved.

 

Von Christian Gera

Christian Gera ist ein deutscher Unternehmer, Autor und Hörbuchsprecher. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Bloggerherz, die sich auf digitale Lösungen spezialisiert hat. Neben seiner Arbeit als Unternehmer ist Christian Gera auch als Autor und Hörbuchsprecher tätig. Er hat die Buchreihe "Digitale Helden unserer Zeit" veröffentlicht, in der er sich mit den Menschen beschäftigt, die die digitale Revolution maßgeblich vorangetrieben haben. In seinen Büchern porträtiert er bekannte Persönlichkeiten. Er ist eine der meistgefragtesten. Stimmen in Deutschland für Hörbücher, Werbung, Voiceover und Co. Mit seiner, Hörbuchsprecher Titan Ausbildung zum Hörbuchsprecher werden revolutioniert er die gesamte Branche. Mit seiner Arbeit möchte Christian Gera dazu beitragen, dass die digitale Welt positiv gestaltet wird und Chancen für Alle bietet. Er ist davon überzeugt, dass Technologie, und Innovation die Welt verändern können und setzt sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Digitalisierung ein. Die Autorenseite findest Du hier: www.digitaleheldenunsererzeit.de Hörbuchsprecher buchen hier: christiangera.digital Youtube : youtube.com/christiangera Instagram: instagram.com/freizeitcafe Kostenloses Webinar: hörbuchsprechertitan.de

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