Da es hier aufgrund der freizeitcafe.com Arbeiten hier momentan noch so ruhig ist, ein kleiner, aber feiner Gastartikel einer Ghostwriterin für Euch. Ich hoffe, dass dieser ankommt bei Euch. Ich empfand ihn als grandios – vor allem weil eine gehörige Portion Ironie und Gesellschaftskritik mitschwingt. By the way: Schöne, lesenswerte Gastartikel sind immer herzlich Willkommen hier. Also ruhig weiter bewerben 😉 Nun aber lest selbst & schönen Dienstag-Abend allen Freizeitcafe-Lesern; kuschelt Euch schön ein daheim bei dieser weissen Winterlandschaft draußen – mit dem Text der „schönen Unbekannten“ 😉 :
Wir akzeptieren diesen Generalverdacht nicht nur, wir verstecken uns auch dahinter. Heute sind wir alles Bindungsphobiker. Klar, klingt ja auch schöner als zu zugeben, dass man ein Arschloch ist. Und woher kommt das? Wie wurde eine ganze Generation mit dieser Krankheit infiziert? Wer ist mal wieder Schuld an dem ganzen Dilemma? Die bösen bösen sozialen Medien!
(c) Andreykuzmin via Dreamstime.com & Hand chained with smartphone where facebook app started
Ja, Facebook, Tinder und Co bieten ungeahnte Möglichkeiten zum Lügen, Betrügen und neuen gesellschaftlichen Interaktionen wie „Ghosting“. Doch allein mit dieser Argumentation lässt sich eine ganze Generation als „Beziehungsunfähig“ abstempeln? Ziemlich dünne Argumentation. Frei nach dem Motto: Gelegenheit macht Diebe. Doch stehlen ist und bleibt falsch. „Gelegenheit“ wird vor Gericht schließlich auch nicht als mildernder Umstand geahndet.
Und da sind wir wieder bei der „Arschlochtheorie“. Es ist heute nicht schwerer eine Beziehung zu führen, es ist nur einfacher ein Arschloch zu sein.
Nachrichten sind im Hand um drehen gelöscht und es ist möglich fast unbemerkt mit einer Unzahl von Menschen in Kontakt zu treten. An diesem Punkt ist einzuräumen, dass Soziale Medien die Gelegenheiten einfacher zugänglich machen. Das Entscheidende ist jedoch, dass auch eine noch so clevere Datingapp niemanden zum „log in“ zwingen kann. Das macht die Person X von alleine.
Die Lösung liegt meiner Meinung nach darin, mutig zu sein. Zu nächst, sich mutig selbst zu reflektieren und mutig zu sich selbst zu stehen. Dabei sind Aussagen wie „Ich mag dich ganz gerne, aber den Sex mit dir am liebsten“ oder „ich steh einfach nicht so auf dich“ völlig legitim. Wie gesagt, dazu gehört Mut und da wir Menschen eigentlich immer eher den einfacheren Weg wählen, formt sich bald das Bild das unsere Beziehungen sabotiert werden. Dabei sabotieren wir unsere Beziehungen selbst.
Für alle echten Phobiker: In der kognitiven Verhaltenstherapie gibt es eine Methode zur Behandlung von Phobien: die Konfrontationstheraphie.
Bei dieser wird der Phobiker den Reiz seiner Angst solange ausgesetzt bis es zu einem Entspannungszustand kommt, da der absolute Hochpunkt der Angst überwunden wurde. Also, liebe Phobiker, seid mutig!