So. Sep 24th, 2023

Ich mache mir jetzt mal Luft. Ich bin Gründer, ein kleiner Gründer von vielen – und kein frustrierter. Ich versuche trotz allem echt positiv gestimmt zu bleiben. Aber ich hadere aufgrund vieler Erfahrungen und stehe kurz davor alles hinzuschmeißen. Und ich denke, das meine Geschichte hier gleich eine Erfahrung sehr sehr vieler Gründer ist, die jene Wahrheit über die Gründerwüste aber nicht aussprechen wollen/sich nicht trauen. Dann tu ich es halt…

Ich bin jemand, der das was um ihn herum geschieht genau beobachtet und analysiert. Irgendwann (wie jeder andere Gründer auch) ein Fazit zieht und Entscheidungen machen muss. Entscheidungen fürs Leben, welchen Weg man gehen soll. Firma/Selbstständig sein oder wieder ins Angestellten-Verhältnis zurück. Ich sage Euch jetzt mal was liebe Neu-Gründer: Legt die rosa, hoch-motivierte Gründerbrille ab und betrachtet die Gründerwüste Deutschland, DAS kommende Tech-Land 4.0 mal ganz genau; denn hier stimmt was nicht: Wir sind bei weitem noch nicht im Technologie-Zeitalter angekommen; vor allem die Banken nicht!

Geht es um Kredite und/oder Wagniskapital, bist Du in Deutschland als Neu-Gründer ohne Haus/besondere Reichtümer/unendlich viel Geld und Umsätze – für die Banken in der heutigen Zeit ein NICHTS! Ich wage sogar zu behaupten: EGAL wie gut Deine Geschäftsidee ist!

Die Medien stellen das heutige Gründertum und die Kredit-Vergabe nur positiv dar: Nehmen wir einmal die Höhle der Löwen als bestes, schlechtes(!) Beispiel:

Da sitzen die reichen Geldsäcke – ob so ganz legal, „selbst verdient“ oder nicht sei mal dahin gestellt- aber die Löwen/Figuren dort sind auch nichts anderes als „Banken.“ Geldgeile Banken, die eigentlich (und ausschließlich fast nur Ihre eigene Promo sehen) & das eigene Geld mit den guten Ideen anderer „noch schneller“ mehren lassen wollen. Zu den geldgeilen Banken später noch mehr.

Nun sehen wir oft glückliche Ja-Ja Sager. Freuen uns so sehr mit Ihnen über das JA. Auch ich habe das fasziniert und interessiert daran oft genau so „mitfühlend“ getan. Es erscheint mir fast so, als wenn jeder dritte Gründer dort mit einem Ja-Match freudestrahlend hinaus geht.

Ich muss das verehrte, alles glaubende TV-Publikum (wie auch mich) aber jetzt gehörig enttäuschen, denn: Ein JA ist kein JA zur Zahlung mehr. Hinter den Kulissen wird nach-verhandelt! Und das wirklich heftige Ergebnis: 70% aller „Höhle der Löwen Deals“ platzen. Aus der Traum! Das nötige Investment kommt nicht. Ob das bei 70% Nein-Sagen „nur am Gründer liegt“ mag ich ganz stark bezweifeln. Denn auch die Zeit eines Jochen Schweitzers, der jetzt ausscheidet bei der Höhle der Löwen- ist begrenzt, denn:

Kein Mensch kann 20 Start-Ups etc. gleichzeitig mit vollem Herzblut betreuen. Dafür fehlt einfach die Lebenszeit- und/oder die Zeit vor allem auch für die eigene Firma. Auch so ein Trugschluss, der uns „so schön“ verkauft wird- aber nicht real anwendbar ist. Oftmals sehen die Gründer die „Stars“ auch nie mehr- sondern nur deren Teams und/oder bezahlte Sub-Sub-Unternehmer, die mal „nachgucken“ sollen, wenn es nicht so gut (wie immer erwartet)läuft…

Über Herr Öger von Öger Tours (der schon fast insolvent war)& da schön „Kredite vergibt“, will ich jetzt überhaupt nicht sprechen oder dem gebügelten Maschmeier mit seinen Bad Bank Geschäften, der vor laufender Kamera damit rumprahlen muss, dass er schon mit „den Backhams“ dinierte.

Nun zu den Banken- den „armen Banken“… Sicher werden jetzt die immer gleichen Stimmen laut: Aber die Banken haben es heute doch auch „so schwer.“Darauf sage ich: Nein- das stimmt nicht! Die EZB druckt Geld ohne Ende, nur kommt dieses niemals bei den guten, jungen, motivierten Gründern an! Zumindest bei den meisten nicht! 

Und die Banken machen es sich so einfach wie möglich: Wohl dem, der ein Haus hat. Der/die bekommt einen Kredit. Wohl dem, der schon mit dem goldenen Löffel im Po geboren ist. Der/die bekommt einen Kredit. Wohl dem, der einen „Bürgen“ hat, welche/r in einem (am besten hochbezahlten Angestelltenverhältnis) freiwillig für jemand anderen/dessen Firma haftet. Der/die bekommt einen Kredit.

Aber der „Rest“ – die diese „guten Vorraussetzungen“, („ganz natürlichen“- dass man reich ist??) nicht haben, ja gar vom Amt kommen- ja die bekommen: Nothing! Die werden einfach so gedankenlos abgeschrieben!

Ich bin jetzt mal Gründer XY, habe mir einen teuren Unternehmensberater für 3000 Euro/5 Tage Leistung als „Unterstützung“ angeschafft/angelacht, besitze den „perfekten, wasserdichten Businessplan.“ Bin überdies mit einer wirklich guten, durchdachten, über die Jahre ausgefeilten Geschäftsidee bis in die Haarspitzen motiviert; habe nach wenigen, harten 2-3 Start-Monaten schon recht gute kleine, aber anfängliche Umsätze. Lebensmodell, Einstellung, Berufserfahrung, astreine Schufa, Ausbildung, Studium, alles stimmt und ist in sich schlüssig und überzeugend. Dann die weitere, ab jetzt (Leidens-) Erfahrung….

Ein reales Beispiel: 3 Anträge bei Banken gemacht….

  • Bank Nummer 1:  lässt sich über 2 Monate alles erdenkliche zuschicken: Businessplan 50 Seiten stark, Zahlenteil, Umsätze der letzten Monate. Schufa Auskunft ausgefüllt. Eine Vielzahl von Bank- internen Anfrage-Papieren mühselig ausgefüllt sowieso. Eine Ansprechperson. Jene hat merkwürdigerweise nie Zeit. Verschiebt immer wieder unseren Termin für das Erst-Gespräch. Fährt dann in den Urlaub – um dann im Urlaub von der Hilfskraft/Vertretung ein „einfaches Schreiben“ zukommen zu lassen: „Danke, wir können Ihre Geschäftsidee nicht unterstützen, Ihren Weg nicht begleiten. Unsere Entscheidung heißt aber nicht, das andere Banken Sie nicht begleiten. Viel Erfolg BlaBla. “ Mehr nicht- man wird nach monatelanger Hinhaltetaktik im Regen stehen gelassen- und das ganz ohne Gespräch, gar Vorstellung. Dort hatte man also einfach keine Lust: Aufwand eine 10 – Ergebnis und Freundlichkeit/Aufwand der Bank= 0
  • Bank Nummer 2: Juhu ein Erstgespräch bei der Hausbank. Die Einstiegsfrage der Bank: Herr… – was ist ein Blog? Zudem die Erkenntnis: Man hatte den Businessplan seitens der Bank vorher überhaupt nicht gelesen! Dennoch starker Auftritt von Team Gründer/Unternehmensberater. Die Tante unter dem großen roten S sagt „Das würde ich sogar privat nutzen“. Eisbrecher! Zudem kommt der Fakt, das das Konto gut geführt und schon einmal ein „kleiner Kredit“ von 6200 Euro für den Blog damals bewillgt – und mit 11.000 Euro plus den ganzen Zusatz-Verkäufen seitens der Bank (Versicherungen blabla) mit ca. damit noch eingerechnet insgesamt also 15.000 Euro die letzten Jahre „fleißig abbezahlt“ wurde. Der Unternehmensberater nach dem Gespräch beflügelt: Die machen das! 2 Wochen später der Anruf: Wir können Sie leider nicht begleiten. Es wäre – genauer Wortlaut „Ja alles top- jedoch wissen wir als Bank nicht, ob Sie nach einem Jahr Tilgungsfreiheit die KfW-Rate zahlen können.“ Ajaaa….Trauer umfängt mich – und die Gewissheit: Die müssen irgendwo beim roten S eine Glasskugel haben, die schon die Umsätze kennt. Auch ein kleines „Barbudget“ ist der Bank schlichtweg „egal.“ All die Mühe, der Auftritt, das hübsch machen im besten Anzugs/Zwirn: Wieder alles umsonst!
  • Bank Nummer 3 geht nur mit Online-Antrag. In den AGB´s vom Mezzanin (so heisst das gute Ding; son Wirtschaftstopf von Gabriel- welcher aber Technologieunternehmen „aufgrund der Schnelllebigkeit des Internets eher skeptisch“ gegenüber ist!!)  steht aber: 600 Euro Kosten auch bei Nicht-Erfolg. Wir Gründer „haben es ja.“ Soll ich den Antrag überhaupt ausfüllen`? Läuft alles wieder so wie bei den anderen Banken? Und ist „mein Geld“ (starke 600 Euro) hier schon für 10 Minuten Bearbeitungszeit einer Bank „futsch“?
  • Auf die Banken Numero 4-10 habe ich schon (fast) keine Lust mehr: Windig und irgendwie auf biegen und brechen zu Höchst-Zinsen will ICH keinen Kredit!! Auxmoney hat mir 14,2 % angeboten- das ist ja wunderbar-(wahnsinnig!) 🙂

Bei 7% würde ich schon NEIN sagen. Und die ach so tollen Gründerkredite liegen in Nachfrage durchschnittlich bei 3,4%. Auch Bullshit wenn Ihr mich fragt- wo Häuslebauer und Co. aufgrund des EZB Geld-Druck-Marathons marginale 1% „angeboten“ bekommen.

Wieder fühlt man sich als Gründer in Deutschland erniedrigt. Soll ich am besten gleich schreiend ins Silicon Valley auswandern? Mal kurz nachgedacht: Aua, auch nein! Die Quadratmeter wie Kindergartenpreise sind für normal-sterbliche Gründer nicht zu bewältigen!

Gleiches gilt im übrigen auch für Unternehmensberater: Kurz mal auf eine „kleine Ungereimtheit“ hingewiesen im Business-Plan/Zahlenanteil – wird einem prompt die 3000 Euro Rechnung plus Mwst Steuer geschickt. Eine „Erfolgskopplung an einen Kredit“- also Zahlung nur oder erst, wenn der Kredit da ist, gibt es – lasst mal raten: Gibt es…NICHT!

Klar, man „muss“ nur 2070 Euro überweisen/wird ja zur Hälfte „gefördert“ und man „kann sich ja später die Mehrwertsteuer vom Steuerberater zurückholen“….aber hat man auch das als „Jung-Gründer“ gerade „mal eben so“ auf der hohen Kante? Ähhh… nein?

Wird mir in dieser Welt überhaupt noch „zugehört“, oder geht es überall „nur um mein bestes“- mein Geld? Irgendwie schon- denn die Idee, das Konzept, der Wille, die Motivation, die Sinnhaftigkeit & das eigene Leben rückt bei allen Erfahrungen immer wieder in den Hintergrund. Es leuchtet nur (mal wieder) die häßliche Fratze des Geldes. Sind wir wirklich so weit, daß NUR noch das Geld zählt und entscheidet, wohin wir kommen?  Ich mag mich irgendwie nicht damit abfinden- und doch renne ich weiter, schon ganz ausgetrocknet und mit leeren Taschen durch die Gründerwüste….

Mein persönliches Fazit nach all dem:

Die Service-Wüste Deutschland lebt! Für Gründer ist das kein einfaches Leben. Auf der einen Seite ist ein Gründer so ein Zwischen-Mensch, den es so eigentlich nicht gibt/geben kann: Er soll bestenfalls in einem Angestellten-Verhältnis sein und mordsmäßig viel Kohle jeden Monat einfahren- um der Bank zu gefallen!

Gleichzeitig aber am besten (auch Hauptberuflich!) Gründer aus vollem Herzblut sein, auch dort irrsinnig viel Cash verdienen – und dann eines fallen lassen. Denn die Bank/die KfW etc. zahlt nur an „hauptberuflich“ selbstständige Kredite aus.

Ähm…was tu ich denn nun in der heutigen, unsicheren Zeit von Arbeitsstellen und Co. Wage ich etwas? Und habe ich es ge-wagt… komme ich dann überhaupt weiter? Ich sage Euch eines: Die meisten werden es NIE wagen, Ihre Ideen im stillen Kämmerlein begraben und lieber Ihr „anscheinend sicheres Angestelltenverhältnis“ (wobei wir ja wissen, dass heute NICHTS sicher ist) vorziehen. Kein Wunder- wenn sie diesen Text hier von mir gelesen haben. Aber auch diese sollen bitte bitte nie aufgeben! Aufgeben ist nie eine Option, wenn Ihr Träume habt!

Und für alle, die hoffentlich (mehr) positivere(re) Erfahrungen als ich gemacht haben:

Seid froh, wenn IHR Sicherheiten habt. Seid dankbar, wenn es Euch leichter gemacht wird! Jemand für Euch bürgt, jemand für Euch da ist. Wisst aber auch: Es geht nicht jedem so gut wie Euch. Und dass es und so gut geht/läuft wie bei Euch ist NICHT selbstverständlich/überall gleich oder jedem direkt in die Wiege gelegt worden.

Mein Beileid an die armen Seelen – die Gründer aus der „Höhle der Löwen“- die ohne das „versprochene Kapital“ mit hängenden Schultern heim kommen und womöglich (trotz kurweiliger TV Promo/besserer Geschäftszahlen) auch Ihre Idee irgendwann später dann doch wegen dem ausgebliebenen Kapital begraben müssen.

Es ist eine Scheiß, sehr Gründer-unfreundliche Welt in der wir leben. Das mußte mal gesagt werden. Punkt. Und keine Sorge: Das Freizeitcafe stirbt nicht – das bleibt 🙂 (auch wenns hart ist!)

Bitte schreibt mir hier via Kommentar von Euren Erfahrungen als Gründer/Gründerin. Seht Ihr es auch so/habt Ihr es auch so erfahren, dass es mehr Mauern als Brücken gibt? Wie schwer hattet Ihr es beim Start? Habt Ihr Euch am Ende durchgeboxt? Oder musstet Ihr traurig Eure Idee begraben. Ich hadere noch mit mir. Wie macht Ihr weiter? Ich freue mich sehr auf Euer Feedback! 

Bildquellen: CCO Public Domain via pixabay by FuN_Lucky

Von Christian Gera

Christian Gera ist ein deutscher Unternehmer, Autor und Hörbuchsprecher. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Bloggerherz, die sich auf digitale Lösungen spezialisiert hat. Neben seiner Arbeit als Unternehmer ist Christian Gera auch als Autor und Hörbuchsprecher tätig. Er hat die Buchreihe "Digitale Helden unserer Zeit" veröffentlicht, in der er sich mit den Menschen beschäftigt, die die digitale Revolution maßgeblich vorangetrieben haben. In seinen Büchern porträtiert er bekannte Persönlichkeiten. Er ist eine der meistgefragtesten. Stimmen in Deutschland für Hörbücher, Werbung, Voiceover und Co. Mit seiner, Hörbuchsprecher Titan Ausbildung zum Hörbuchsprecher werden revolutioniert er die gesamte Branche. Mit seiner Arbeit möchte Christian Gera dazu beitragen, dass die digitale Welt positiv gestaltet wird und Chancen für Alle bietet. Er ist davon überzeugt, dass Technologie, und Innovation die Welt verändern können und setzt sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Digitalisierung ein. Die Autorenseite findest Du hier: www.digitaleheldenunsererzeit.de Hörbuchsprecher buchen hier: christiangera.digital Youtube : youtube.com/christiangera Instagram: instagram.com/freizeitcafe Kostenloses Webinar: hörbuchsprechertitan.de

20 Gedanken zu „Gründerwüste Deutschland – so gehen Banken und Co. wirklich mit Gründern um!“
  1. Wow….also ich muss sageN: Bärenstarker Artikel! Du bringst das alltägliche Leid (welches nie erwähnt wird) der Gründer genau auf den Punkt. Mir ging es ähnlich schon vor Jahren mit einer idee. Ich muss sagen, ich bin geflüchtet- eben auch und wegen der Finanzierungsschwelle des ganzen. Ich bewundere Deinen Mut, dass Du trotz aller Kosten weitermachst. Doch eines habe ich nicht verstanden: Warum stirbt das Freizeitcafe nicht?

    1. Hallo Holger, vielen Dank für Deinen ersten Kommentar hier bei mir im Blog. Es freut mich sehr, dass auch Dich dieser Artikel angesprochen hat. Der Vorteil vom Freizeitcafe- und warum ich damit weitermache, ist (ob in Nebentätigkeit oder Vollzeit irgendwann), dass wir A) Kein Ladenlokal haben, B) Wie andere Gründer keine teuren Produkte herstellen oder verkaufen müssen/wir sind selbst der Blog/die Werbefläche nach 5 Jahren C) Investitionen in Erweiterung und noch mehr Marketing dann halt noch warten müssen, bis wieder etwas angespart ist.

      Unser Grundgerüst steht, der „kleine Vertrieb“ ebenso, die Idee und das Feeling dahinter auch- nur jetzt wohl ohne Banken. Und das ist in dieser „haste Geld biste Was Welt“ wie Du weisst, sehr sehr schwierig. Aber ich habe noch Hoffnung, dass auch Banken, andere Investoren und Co. den Mehrwert in der Zukunft erkennen. Danke für Dein Großes Lob- auch deshalb macht man weiter!

  2. Hallo, Jessica hier. Also wenn ich das so lese geht mir gehörig der Stift.Ich bin noch mitten in der Gründung bei der Agentur für Arbeit; zum Glück habe ich keinen so teuren Unternehmensberater und man hilft mir. Aber Finanzierung und das erste Gespräch bei den Banken wenn man alles durch hat…. da habe ich ganz schön Angst vor. Gut aber, dass Du trotzdem Mut machst hier, daß man es wenigstens versuchen soll. Aber auch meine Hoffnung schwindet. DANKE für diesen Artikel. Du bist echt nicht allein mit der Misere und ich kenne viele die wirklich wirklich ähnlich denken und das so sehen. Die Höhle der Löwen ist für mich auch nur Lug und Trug; aber ein sehr unterhaltsamer. Traurig, wenn Träume platzen und Tränen im Anschluß fließen wenn dann doch nichts wie versprochen und zugesagt zu Stande kommt. lg aus Moers

    1. Danke auch Dir Jessica. Ich denke ja, es gibt immer mehrere Seiten der Medaille: Die Hoffnungsvolle, die auch ich hatte – und mal „durchgehen kann“- je nachdem auf welchen Menschen/Chef man da bei der Bank trifft- Und natürlich auch die Ansicht der Bank, die sich natürlich immer in „Sicherheit“ wiegen will- was ja nicht immer böse gemeint ist. Nur an den Reaktionen hier merke ich ja auch schon, dass ich mit dem Thema Arbeit an der Selbstständigkeit/Hoffnung/Motivation/Hoffnungslosigkeit/Ernüchterung/Weitermachen? nicht alleine bin- danke dafür! Und auch an Dich: Nie aufgeben! Vielleicht kommt ja bald irgendwann eine Gründer-freundlichere Zeit,in der man vor allem auch uns Blogger mit den Worten begrüßt: Oh, hallo – toll was Sie da über die Jahre für einen Blog aufgebaut haben/oder schön SIE kennenzulernen. Erzählen Sie mir IHRE Geschichte und wir werden das individuell beurteilen (auch) mit Fakten/Zahlenlage einbezogen natürlich. Aber bis dahin „träume“ ich /“wir“ wohl weiter. Man ist derzeit oder zu oft“nur eine Zahl“ in der Statistik einer Bank. Ganz liebe Grüße.

  3. Guter Artikel! Aber ich bin kein Gründer 🙂 Will nur einen von den Adventskalendern gewinnen, die Ihr gerade auf Instagram verlost! 🙂 🙂 lg Stefan

    1. Ist auch genehmigt – Du bist wie die anderen jetzt im Lostopf & danke fürs Aufmerksam- Machen, das mit der Kalenderverlosung haben wir heute ganz spontan entschieden. Jeder kann mitmachen- mit Kommentar! Auslosung erfolgt vor dem 1.12 hier im Blog dann 😉

  4. Hallo Christian,
    dass Du bei allen Instituten mehr oder weniger die gleiche Erfahrung gemacht hast, zeigt meines Erachtens, dass Deine Wahrnehmung des Business-Modells u.a. von der der Banken abweicht.

    Zunächst einmal: Der Umstand, dass es lediglich eine Vermutung von Deiner Seite ist, dass es „nur“ um Dein Geld geht, ist überraschend und macht die Entscheidungen der angefragten Banken nachvollziehbar. Um was soll es einem Finanzier denn bitteschön sonst gehen, als um „Dein“ Geld, das ja im Falle einer Finanzierung das Geld eines anderen ist? Es ist doch naiv anzunehmen, dass ein Investor aufgrund einer schönen bunten Webseite aktiv wird oder weil sich ein paar Leute im Zoo oder am Badesee treffen können. Nein, es geht um knallharte und belastbare Fakten und einen wasserdichten Business-Plan mit dem Streben nach Profit für beide Seiten – Gründer und Investor.

    Immerhin ist es Dir bisher offensichtlich nicht gelungen, das Geschäftsmodell auf Füße zu stellen, die es tragen. Somit ist zunächst die Frage nach dem „Warum“ unerlässlich – insbesondere um zu entscheiden, ob man im Rahmen einer Finanzierung Gefahr läuft, „gutes“ Geld „schlechtem“ hinterher zu werfen.

    Ein Kredit ist das emotionslose Abwiegen von Risiko und Ertrag – ohne diese Maxime würde das Finanzsystem und damit unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Dabei muss eine Bank – zwingend und von der EZB überwacht – geltende Richtlinien einhalten – zu denen auch ein nachvollziehbares und belastbares Risikomanagement gehört. Es muss also sehr wahrscheinlich sein, dass die neue Finanzierung das Geschäft so profitabel macht, dass der finanzierte Betrag zurückgezahlt und getilgt werden kann. Ansonsten hat die Bank keine andere Wahl, als die Anfrage abzulehnen.

    Andererseits hat die Bank den Auftrag des eigenen Eigentümers (und im Übrigen auch des Gesetzgebers), gewinnbringend zu agieren. Bei entsprechender Aussicht auf Erfolg für das Unternehmen, und somit die Kreditrückzahlung, wäre die Bank dumm, ein Geschäft nicht einzugehen. Basis ist aber der Grundsatz, dass ein Business-Plan, und kein Traum, finanziert wird. Das klingt hart und unromantisch, ist aber unumgänglich.

    Das angebrachte Angebot von Auxmoney ist dahingehend interessant, als dass Du hier – obwohl es sich nicht um eine klassische Bank handelt – gnadenlos die Risikoeinschätzung des potenziellen Kreditgebers gespiegelt bekommst. Das ist in Deinem Fall hart – aber ehrlich.
    Dazu passt dann auch die von Dir zitierte 1% Hausfinanzierung. Wenn Grund und Boden als Sicherheit hinterlegt sind, gibt es eine entsprechend günstige Finanzierung – aus kaufmännischer Sicht nur logisch. Ist der Kredit nur zu einem Teil besichert, wird er teurer – alles andere wäre widersinnig. Wem würdest Du eher eine Woche 100 Euro leihen? Dem, der Dir bis zur Rückzahlung sein IPad übergibt, oder jemanden mit identischer finanzieller Ausstattung, aber ohne Sicherheit? Bitte bedenke bei diesem Gedankenspiel, dass Du nicht deine eigenen 100 Euro verleihst, sondern die, die Dir dein Nachbar anvertraut hat und nächste Woche zurück haben möchte. Und Du verleihst diese von Dir selbst geliehenen 100 Euro auch nicht an einen Dir gut bekannten und von daher als vertrauenswürdig eingestuften Freund, sondern an eine fremde Person, die Dir lediglich aufgrund einer „tollen Idee“ verspricht, dass Du Dein Geld wiederbekommst.

    Die Unterstellung, dass eine Unterstützung unabhängig von der Qualität der Geschäftsidee verwehrt wird, wenn keine Sicherheiten vorliegen, lässt mich ratlos zurück und zeigt Aufklärungsbedarf bei der Frage, wie das Finanz- und Bankensystem funktioniert. Nur so ist es zu erklären, dass Du auf einen rationalen Vorgang so emotional reagierst. Wenn ausschließlich besicherte Kredite herausgelegt werden stellt sich die Frage, auf welche Geschäfte die teilweise enormen Abschreibungen und Korrekturen auf Forderungen der Banken zurück zu führen sind. Sicherlich nicht ausschließlich auf falsch bewertete Sicherheiten. Es ist ein Irrglaube, dass alle „jungen“ Unternehmen von Millionärs-Kindern ins Leben gerufen werden. Nein, es sind die, die unbedingt wollen, einen klaren, fokussierten Plan verfolgen und vor allem KÖNNEN.

    Davon abgesehen ist es nicht die Aufgabe der Banken, Gründer, Firmen und die Nation gezielt in die Digitalisierung zu führen. Es liegt im originären Interesse des Staates, der Länder und Kommunen, z.B. durch Förderprogramme, deren Umsetzung und andere Rahmenbedingungen ein solides Fundament für die Zukunft zu schaffen. In diesem Rahmen halte ich es für eine Mär, dass wir in Deutschland ein besonders gründerfeindliches Klima vorfinden. Wir haben weltweit das stabilste rechtliche und politische Umfeld, solide Banken und eine hohe Kaufkraft / Binnennachfrage. Die Gründerszene gehört zu den global dynamischsten und Berlin ist mit Hamburg anerkannter internationaler Hotspot.

    Die Wahrheit ist, dass es nicht jeder Gründer schaffen wird, erfolgreich zu sein. Es wird nicht einmal jede Idee Realität. Nicht in Deutschland, nicht in den USA und auch nicht in Asien. Die Gründe dafür sind individuell, die Folgen aber die gleichen.

    Der Erfolg fängt immer bei einem selbst an und die Verantwortung ist weder am Anfang, noch im weiteren Verlauf, zu delegieren. Meistens sind es nicht die Umstände, die zum Scheitern führen, sondern man selbst. Eine rosarote Brille und Frust auf andere verklären nur den Blick für das Wesentliche – Dich und die von Dir zu beeinflussenden Faktoren. Insofern sollte Dein Ratschlag eher lauten, die rosarote Brille vor allem dann abzunehmen, wenn man in den Spiegel schaut, erst recht, wenn dieser einem durch Fachleute wiederholt vorgehalten wird. Du schreibst, dass Du jemand bist, der alles, was um ihn herum geschieht, genau beobachtet und analysiert. Vielleicht ist es an der Zeit zur Abwechslung nicht nur um sich herum zu schauen, sondern auf sich selbst – auch, wenn man dabei Gefahr läuft, dass dieser Blick wehtut.

    Zusammengefasst bedeutet das, dass der Business-Plan und Gründer des Freizeitcafes schlicht und ergreifend nicht überzeugen konnten. Anders ist die übereinstimmende Einschätzung verschiedener Institute nicht zu erklären. Für die Hintergründe habe ich Vermutungen, kann diese aber natürlich nicht belegen – bei Interesse können wir uns dazu selbstverständlich gerne austauschen.

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute bei der Verfolgung Deines Plans und halte es für zielführend, den Fokus auf den Geschäftserfolg und das eigene Handeln zu legen.

    Liebe Grüße
    Carten

    1. Hallo Carsten, vielen Dank für Deine lange, grobe Einschätzung – eine sehr romantische Ansicht eher und leider völlig (nur) aus Bankensicht. Der Beruf prägt halt. Das ist nicht schlimm. Schön, daß Du Dir Gedanken gemacht hast. Die teile ich- weiter im Aufbau dieses Unternehmens hier- aber keineswegs!

      Ja, der Artikel ist sehr emotional, weil eben eine Lebensidee daran hängt. Und die ist noch lange nicht am Ende 🙂 Hast Du bei der Höhle der Löwen eigentlich einmal nur einen komplett un-emotionalen Gründer gesehen, der keine Reaktion auf ein JA oder NEIN gezeigt hat? Ich noch nie- eben weil Schaffenskraft, Ehrgeiz jeden Tag, Motivation und ganz viel Arbeit (wenn man es gut macht) darin steckt!

      Und warst Du selbst, abseits des „sicheren Banking-Angestelltenverhältnisses“ schon „Gründer“ und weisst Du, wie hart der Weg dahin ist? Ich denke nicht, sonst wäre die Reaktion nicht so einseitig. Ich kenne beide Seiten des Medaille…

      Hier wurde mehr als 1x selbst, ja sogar mehrmals täglich in den Spiegel geschaut & darauf folgte keine bittere Erkenntniss oder das Ablegen einer rosa roten Gründerbrille, und gar „Frust auf andere“ gibt es nicht- eben weil die Umsätze steigen, das Feedback ALLER bisherigen Kooperationspartner seit Juni 2016 so durchweg schön & positiv ist! Und nach fast 6 Jahren schreiben im Nebenerwerb mit mehr als 2000 Artikeln hier und anderswo „stirbt“ man nicht so schnell/bzw. diese Idee, nur „weil mal eine oder 3 Banken nicht wollen.“ Das sagt für mich 0 aus. Das sagt nur aus, wie hart es für Gründer geworden ist.

      Da ist man eher motiviert für mehr- ob Haupt oder Nebenberuflich wird sich zeigen im Laufe der Zeit. Programmierer und Co. kosten übrigens etwas und wurden komplett aus eigenen Mitteln bisher(ohne Banken) bezahlt. Und was man nicht hat, erspart man sich halt mühselig und muss eben „kleinere Schritte“ machen/sich etwas leihen & wieder zurück-zahlen.

      Das hier ist nicht nur „eine schöne bunte Webseite mit angrenzender, möglicher Freizeit-Möglichkeit wie dem Badesee“ – sondern mehr. Nicht nur für mich, sondern auch für andere. Dass dies nicht jeder versteht, ist auch okay. Ich kann damit leben 🙂 Sehr gut sogar- denn so eine gute „Nebentätigkeit“- wenn es darauf hinauslaufen sollte, hat niemand von daheim aus 🙂

      Und nun zu den von Dir so lobgepudelten Banken, welche anscheinend nur das „richtige tun“:

      – Natürlich handeln diese nach einem Businessplan; dieser liegt auch perfekt ausgearbeitet von mir/von mehreren Fachleuten durchgesehen- sogar in Hinzuziehung eines teuren Unternehmensberaters für den speziellen Zahlenteil für die Banken- sowas von vor-
      ABER: Sie lesen ihn nicht mal! Und man kann sich doch wirklich fragen, wer da vor einem sitzt, wenn die erste Frage (der stellvertretenden Leiterin & des Gründerteams einer Bank) fragt: „Was ist ein Blog?“

      – Leider war dies (bisher!) das einzige Bankgespräch- eben weil andere zu faul für die Bearbeitung/bzw. in Urlaub waren & Ihre Ersatzleute antworten liessen. Auch das ist bei einer Bank (wie in vielen anderen Jobs auch leider) Gang und Gäbe. Kommt vor, Tasche auf, Tasche zu. Der Mensch ist leidensfähig, wenn er/sie Gründer ist.

      – „gutes“ Geld „schlechtem“ hinterher zu werfen… also Banken vergeben nur „gute Gelder“? Die Ansicht ist kurios 🙂 Ich denke, da muss man eher die romantische Bankenbrille ablegen: Die Bank will Profit machen.
      Ja es stimmt- die Banken haben es „schwerer“ mit dem Profit machen, weil sie viel „Mist an Businessplänen auf den Schreibtisch bekommen.“
      – Allerdings ging hier im Freizeitcafe vor 6 Jahren(!) schon einmal nur die „IDEE DES BLOGS“ ohne Kapitalsicherheit- nur mit der IDEE- durch (auch in meinem Fall!) Und wenn ich meinen scharfen, analytischen Verstand einschalte, habe ich samt Kredit-Rückzahlung die 6200 Euro mit 11.000 Euro (also hui +5000€ Gewinn für die Bank!:-) immer pünklich zurückgezahlt. Zu dem drehte man mir noch Versicherungen an; demnach kam ich auf schöne 15.000€ Ausgaben. Und nie ein Rechtschutz Fall für die Bank, bzw. einer den diese zahlen musste: macht 8800 Euro Gewinn für die Bank. Und das ist „gutes Geld“ in Deinen Augen? Für die Bank, für die Angestellten und deren Prämien(bitteschön!)….JA! Nicht für mich als Gründer.

      – Auxmoney (da keine klassische Bank) spiegelt „gnadenlos die Risikoeinschätzung des potenziellen Kreditgebers“ ehrlich wieder für meinen Fall? Stimmt nicht: Dahinter steckt wie bei Plattformen wie Vergleichsportalen Check24 und Co. ein perfides Geldmachsystem- welches Menschen wirklich „keine guten“ Gelder anbietet! Verdienen will nur der Anbieter als Übermittler- mehr auch nicht! Und wieder schließt sich der Kreis zu den Banken.

      – Schade, dass ich nicht in Hamburg oder Berlin- oder gleich im Silicon Valley wohne. Aber will ich überhaupt nicht & ich denke, dass das Ruhrgebiet/NRW genau das hier braucht. Gespräche mit den ZWAR-Netzwerken laufen (zur Integration von „älteren Menschen“ mit Ihren Stammtischen und Co. ins Freizeitcafe- steht auch im Businessplan) und auch die Wirtschaftsentwicklung Bochum und Co. wird aufgesucht. Aufgeben ist keine Option. Warum auch? Wegen dieser Banken und deren Verhalten? Never! 🙂

      – Fazit: Man kann auch ohne. Es ist nur schwerer, härter- und der Weg weiter. Ich danke Dir aber sehr, dass Du mir Deine Sicht der Dinge aufgezeigt hast. So geht jeder seinen Weg.

      1. Schade, dass die von mir verfolgte Kernbotschaft Dich nicht erreicht hat. Ich romantisiere nichts und sehe etwas einseitig – erst recht sage ich an keiner Stelle, dass ich das System, so wie es ist, gut finde. Ich schildere lediglich wirtschaftliche Hintergründe, die Dir offenbar nicht bewusst sind oder von Dir ausgeblendet werden – Deine Reaktion und Deine erneut offenbarten fachlich-kaufmännischen Defizite bestätigen genau das. Aber das ist nicht schlimm, nicht jeder kann alle Themenfelder bedienen, nur sollte man sich darüber bewusst sein. Ich käme auch nicht auf die Idee, mich zum Thema „Bloggen“ zu äußern. Es ist gut, dass jeder sein Steckenpferd hat. Der eine wird als Angestellter glücklich, der andere versucht sich als Gründer – davon lebt und entwickelt sich unsere Gesellschaft. Nicht akzeptabel finde ich allerdings, sich öffentlich mit weniger als gefährlichem Halbwissen zu äußern und denen, die „im Thema stecken“, eine rosarote Brille vorzuwerfen. Darüber hinaus – und das war auch eine meiner Kernbotschaften – mag ich es nicht, die Verantwortung für das Misslingen des eigenen Weges grundsätzlich bei anderen zu suchen. Ohne eine gesunde Selbstreflexion läuft es weder im angestellten Job, noch als Selbstständiger. Den Schlüssel zu Deinem Glück hat der in der Hand, der Dich morgens beim Blick in den Spiegel anschaut – nicht der Unternehmensberater, nicht die Bank und nicht der Staat. Bedenke abschließend, dass es auch Du bist, der die Personen / Institutionen auswählt, die Dich bei deinem Weg unterstützen sollen. Dazu gehört auch der Unternehmensberater, der für viel Geld dein Geschäftsmodell prüft und positiv bewertet, ohne am Ende eine finanzierende Bank zu organisieren. Auch das ist unbequem – aber wahr.

        1. Doch doch, die ist durchaus angekommen. Jedoch muss man die ja nicht zu 1000% vertreten. „Den Schlüssel zu Deinem Glück hat der in der Hand, der Dich morgens beim Blick in den Spiegel anschaut“ – das teile ich. Das andere nicht.

          Wirtschaftliche Hintergründe hat auch ein Gründer, die er/sie nicht ausblenden kann- und er/sie will nur fair behandelt werden. Wird man das nicht, darf man das auch äußern. Das hat nichts mit „weniger als gefährliches Halbwissen“ zu tun. Gleiches könnte ich auch dem sagen, der nur die Bankperspektive kennt, diese auch zu Recht vertritt – ohne den Gründer wirklich dabei anzuschauen, sondern nur die „Zahlen“ für die Bank abzuarbeiten. Ich bin sogar ausgebildeter Kaufmann, danke wieder für die Blumen 😉

          „Im Thema stecken“ tut ein Gründer-wenn er/sie sich ernsthaft damit befasst sogar noch viel viel mehr als jede Bank und jeder Bänker/in, die in Minutenschnelle oft für die Bank/ihren Arbeitsgeber entscheiden müssen. Das ist das Geschäft. Manches und mancher kommt dabei unter die Räder; in diesem Falle sogar knapp- jedoch gehen die Gespräche und Möglichkeiten an anderer Stelle weiter. Investoren und Kredite werden dann an anderer Stelle, mit aufmerksameren (auch guten Bänkern) und Investoren gesucht. Nicht mehr, nicht weniger.

          Hier muss sich auch niemand angegriffen fühlen oder jemand belehren wollen, wie es hier von Deiner Seite aus rüberkommt mit den Kernaussagen, dass man den Blick für die Wirtschaft/das reelle vergessen hätte. Das stimmt nicht.

          Die Wahrheit liegt dazwischen und nur wenn sich die starren Konstrukte der Banken mit mehr Ohr und Interesse am Gründer, dem Businessplan befassen würden- wie auch die Gründer selbst mit Fakten,Zahlen, Engagement, dem richtigen Businessplan, Wissen über Ihr tun und erste Erfolge & dann zusammen-tun, kann diese Kooperation und ein gemeinsamer Weg auch gelingen.

          Unbequem- aber wahr. Für beide Seiten – nicht nur für die Gründer, die wesentlich mehr tun, ausfüllen, rennen, überzeugen und „machen“ müssen dafür, dass Ihre Idee gelingt. Ich für meinen Teil fasse mir immer selbst an die Nase und reflektiere alles. Das sollten alle einmal tun. Egal in welcher Position. Abschließend das Zitat eines Unternehmensberaters hierzu:

          “ Eines haben alle Gründer, die vor mir sitzen, gemeinsam: Sie haben alle kein Geld! Deshalb müssen diese auch so richtig Gas geben & am Ende- auch wenn es dauert- werden Sie erfolgreich sein, WENN der Wille da ist.“

          LG

          1. Auch ich stehe Banken mit gebotener Skepsis gegenüber und sehe Verbesserungsbedarf. Hier ist aber erst mal der Gesetzgeber gefragt – von alleine wird sich erfahrungsgemäß nichts ändern. Wie Du weißt, habe ich bewusst dem Finanzsektor den Rücken gekehrt und bin im sozialen Bereich tätig. Ich verzichte also ganz bewusst darauf, das „große Geld“ zu verdienen. Das ist sowieso ein gemeinhin weit verbreiteter Irrtum, dass sich alle Bankangestellten die Taschen voll machen. Die zitierten horrenden Boni-Zahlungen betreffen nur einige wenige. Diese bekommen aber weder Du noch ich als Otto-Normalkunde je zu Gesicht. Ich erwähne dies nur, um dem Argument der beruflichen Verblendung vorzubeugen.

            Dass ein Gründer, der bisher offenbar kein tragfähiges Geschäftsmodell auf die Beine gestellt hat, aus Deiner Sicht so tief im Thema „Kreditausfallrisiken“ stecken soll, um sich ein valides Urteil erlauben zu können, ist meines Erachtens unglaubwürdig. Dein Business trägt sich scheinbar bis heute nicht selbst und hat bereits einiges an Fremd- und Eigenkapital verschluckt. Warum soll es zukünftig besser laufen? Bei der Beantwortung dieser Kernfrage bist nur Du in der Bringschuld, ohne ein Recht darauf, dass jemand deine Meinung teilt. Dazu gehört auch die Ansicht vieler Banken, Crowdfunder oder sonstiger Finanziers, dass Zahlen oft mehr als 1.000 Worte sagen. Wenn in einer Zeit X ein Betrag Y investiert wurde, ohne dass sich das Modell trägt, ist es am Ende. Da interessiert dann auch der Plan für die Zukunft nicht. Ob diese Ansicht richtig oder falsch ist, möchte ich nicht beurteilen – verbreitet ist sie allemal.

            Interessant finde ich auch, dass Du den Banken das Ziel der Gewinnmaximierung vorwirfst mit dem Hinweis, dass sie doch nur „Dein Geld“ haben wollen. Klar wollen die das, was denn sonst? Dafür sind es Banken! Dein Problem ist doch vielmehr, dass die Banken gar nicht davon ausgehen, dass jemals Geld bei Dir zu holen sein wird. Sie können also ganz im Gegenteil ganz gut auf Dein Business verzichten! Wenn Dein Projekt allerdings rentabel wäre und eine Aussicht auf Gewinnausschüttung hätte, dann wären die Banken ja genau aufgrund ihrer von Dir monierten Zielsetzung sehr interessiert, Dich mit Kapital zu versorgen. Du hast doch gerade darauf gesetzt, dass die Banken getreu ihrer Maxime Dein Werk unterstützen – oder warum hast Du Dich überhaupt an sie gewandt? Im Übrigen stellt sich auch die Frage, was DEIN Ziel eigentlich ist. Auch Du dürftest ja mit dem Freizeitcafe Geld verdienen wollen. Auch Dir geht es „nur ums Geld“, das Du von anderen haben willst und insofern trennt Dich gar nicht so viel von den Banken, wie Du vielleicht glaubst. Ich sehe auch schon Deine Antwort vor mir, denn schließlich gehst Du davon aus, dass Dein Projekt einen guten Zweck verfolgt und die Menschen endlich aus ihrer internetverseuchten Isolation herausholt. Sei es drum, Geld verdienen möchtest Du trotzdem.
            Apropos guter Zweck und damit auch bezüglich der Frage von Herrn Hartmann, ob Du schon mal Crowdfunding probiert hast. Die Antwort bist Du ja schuldig geblieben. Mithin möchte ich die Frage beantworten. Ja, das hat das Freizeitcafe bereits probiert. Zwei Mal. Beide Male mit durchschlagendem Misserfolg. Wieviel Euro sind bei der ersten Runde nochmal zusammengekommen? Richtig! 30,- Euro von angestrebten 16.000,- Euro. Die zweite Runde läuft seit geraumer Zeit und hat lt. facebook-Kommentar des Gründers im Sommer 500,- Euro eingebracht, wenn ich mich recht entsinne… Da würde ich mir an der Stelle des Gründers die Frage stellen, warum bei einem Traffic auf meiner Seite von nunmehr fast 1.000.000!!! Klicks in 90 Tagen kaum einer die Idee des Freizeitcafes für unterstützenswürdig hält?!? Vielleicht u. a. deshalb, weil der Gründer mit der Ausstellung einer ordnungsgemäßen Spendenquittung wirbt, scheinbar ohne wissen, dass er gar nicht berechtigt ist, von der Steuer absetzbare Spendenquittungen auszustellen und bereits hier seine Unkenntnis der Sachlage offenbart. Wie viel Vertrauen kann ich also als „Spender“ in das Know-How eines Firmeninhabers haben, dem ich mein Geld anvertraue, wenn er nicht mal diese Basiskenntnisse aufweist? Wenn ich eine Spende nämlich nicht von der Steuer absetzen kann, brauche ich auch keine Spenden“quittung“.

            Es überrascht, mit welcher Verbitterung das Offensichtliche kommentiert wird. Die geschilderten Probleme sind doch nicht neu und begleiten Gründer seit jeher. Das Internet quillt mit entsprechenden Erfahrungsberichten und Tipps über. Das macht es nicht besser, aber kalkulierbarer. Es wusste / weiß also jeder Gründer, worauf er sich einlässt. Was sowohl an den Artikeln als auch den hier veröffentlichten Antworten nur allzu deutlich wird, ist, dass der Gründer des Freizeitcafes stets durch eine ganz bestimmte Brille schaut, nämlich die des Opfers. Er scheint allenthalben ein Opfer zu sein: ein Opfer der allgemeinen Umstände, der Banken, von Facebook etc… Aus seiner Sicht ist seine Businessidee genial, nur will es eben keiner begreifen. Man wirft ihm ständig Knüppel zwischen die Beine. Ich glaube ihm sogar, dass er seine Umgebung beobachtet und auch sich selbst reflektiert, aber eben immer nur aus der Opferrolle heraus. Die Banken behandeln ihn nicht fair… Wieso nicht? Warum sollten sie bei der Bewertung seines Projektes andere Maßstäbe anlegen als bei allen anderen? Wenn das Ergebnis dieser Bewertung allerdings nicht wie gewünscht ausfällt, erklärt sich der Gründer dieses der Einfachheit halber mit Unfairness. Sehr praktisch, denn diese Erklärung bedient zweierlei Strategien: man muss sich nicht die Frage stellen, was das möglicherweise mit den eigenen (Un)fähigkeiten zu tun hat und kann sich weiterhin in der Opferrolle suhlen. Man möchte sich ja nicht das Szenario ausmalen, wenn es eine Bank tatsächlich gewagt hätte, das Freizeitcafe mit einer Finanzierung zu unterstützen und der Gründer dann irgendwann nicht mehr in der Lage gewesen wäre, den Kredit zu bedienen! Im Geiste lese ich dann schon die Überschrift: „Banken treiben arme Unternehmer in die Schuldenfalle – wie man mich blind und ohne Risikoaufklärung in die Insolvenz hat stürzen lassen. Wo bleibt die Verantwortung der Banken?“ Meiner Ansicht nach haben wir es hier mit einem Gründer zu tun, der ein ganz bestimmte Zuschreibungsstrategie verfolgt: habe ich Erfolg, dann liegt es an mir – habe ich keinen Erfolg, dann liegt es an den anderen. Das ist zwar bequem, verhindert aber jedwede Weiterentwicklung der eigenen Person. Deshalb, lieber Gründer, helfen Dir auch Kommentare, die Deine Sichtweise unterstützen, nicht weiter. Sie bescheren Dir allenfalls das gute Gefühl, in der Opferrolle gut aufgehoben zu sein. Die ernsthafte Auseinandersetzung mit Kontroversen erweitert den Horizont. Aber nicht, indem man Fakten als Meinung verkauft, um diese dann schlichtweg „nicht teilen“ zu müssen. Ich habe jedenfalls noch NIE ein Opfer gesehen, das Erfolg hatte. Dir als Buchhändler sollte das Buch mit dem Titel „Anleitung zum Unglücklichsein“ ja geläufig sein. Diese Strategie zieht sich auch tatsächlich wie ein roter Faden durch die Artikel, sofern es um Facebook, Whatsapp und das Internet im Allgemeinen geht. Da wird geschimpft und kritisiert, was das Zeug hält und der Autor dieser Artikel selbst ist es, der diese Medien geradezu inflationär zu seinem Vorteil nutzt! Kein Tag ohne Post von Christian Gera. Er sagt zwar, dass dies lediglich der beruflichen Notwendigkeit geschuldet sei, zeigt damit aber gleichzeitig, dass der Zweck (des Geldverdienen-wollens) dann letztlich doch die Mittel zu heiligen scheint. Diese gelebte Doppelmoral ist für den Leser manchmal nur schwer zu ertragen. Dabei liegt es mir fern zu sagen, dass Internetsucht kein neuzeitliches Problem wäre, aber dass ausgerechnet derjenige, der mit einem Online-Business sein Glück machen möchte, die virtuelle Welt ans Kreuz nagelt, verwundert. Für ihn wäre es ja nicht auszudenken, wenn die Nation mit seinem Aufruf „raus aus der virtuellen Welt – rein ins reale Leben“ ernst machen würde! Das ist in etwa so, als propagiere ein Metzger die vegetarische Ernährung.

            Um wieder auf die Fakten zurück zu kommen – ein Blick in die frei zugängliche Bundesbankstatistik zeigt, dass die im Text und in weiteren Kommentaren geäußerte Finanzierungs-Scheu der Banken eine Legende ist – nie zuvor wurden so viele Investitions- / Firmenkredite vergeben, wie 2015. Auch der in Kommentaren und von Dir indirekt aufgeführte Eigenhandel der Banken als Investitionskiller („Das gedruckte Geld kommt bei den meisten nicht an“) ist faktisch tot. Auch wenn es nicht in das manifestierte Weltbild passt – lasst uns bei den Fakten bleiben! Es kostet Zeit, verlangt Interesse und Auffassungsgabe, tut manchmal weh, hilft aber ungemein auf dem Weg nach vorne. Hier zeigt sich konkret, wie Deine Argumentationsstrategie funktioniert. Jedes unbequeme Faktum, dass Carsten Dir in seinem Statement geschildert hat, verwandelst Du einfach in eine Meinung. Auf diese Weise kannst Du ganz bequem schreiben, dass Du „diese nicht teilst“. Fakten hingegen müsste man ins Auge blicken. Ein sehr probates Stilmittel, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Ich kann und will jedenfalls nicht glauben, dass Du Fakten und Meinungen nicht auseinanderhalten kannst.

            Doch zurück zu Deinen Schilderungen. Ich verstehe die Aufregung nach einigen wenigen negativen Erfahrungen nicht, wenn es um die Erfüllung eines Lebenstraums geht. Natürlich ist es unprofessionell und respektlos, einen fertigen Business-Case nicht zu lesen. Nur sind drei Erlebnisse ein Grund zu Pauschalieren? Du hast auf die Banken 4-10 auf dem Weg zur Erfüllung des Lebenstraums keine Lust mehr? Das ist doch grotesk! Unter der Verfolgung eines LEBENSTRAUMS verstehe ich etwas anderes. Sollten solche Erfahrungen nicht Motivation genug sein, weiter den richtigen Finanzpartner zu suchen und am Ende auch zu finden? Wir leben in einem liberalen Markt – irgendwo da draußen gibt es jemanden, der Dir zuhören und anschließend eine vernünftige Entscheidung treffen wird. Im Zweifelsfall ist das auch der gut gemeinte Rat, die Idee nicht weiter zu verfolgen. Wer Angst vor einer solchen Rückmeldung hat, lässt es allerdings lieber bleiben – sie pauschal als „unfaire“ Behandlung zu betrachten, hilft, wie bereits beschrieben, sicherlich bei der Egopflege. Das ist eine beliebte Strategie, die mir aus meinem beruflichen Kontext nicht fremd ist. Sollten die geschilderten Fälle der Banken nur Beispiele sein, sei die Frage erlaubt, warum alle zum gleichen Ergebnis kommen. Die ähnlich gelagerten Erfahrungen im Crowdfunding hast Du ja bereits ebenfalls entsprechend kommentiert.

            Dein kaufmännischer Hintergrund, der mir durchaus bekannt ist, überrascht bei der Lektüre Deiner Texte. Wenn Du Auxmoney allen Ernstes mit Check24 etc. in einen Topf wirfst und die bevorzugte /günstige Herauslage besicherter Kredite kritisierst, zeigt das, dass der aktuelle Praxisbezug offensichtlich nicht gegeben ist und die Erwähnung der kaufmännischen Ausbildung entpuppt sich von daher eher als Offenbarungseid, denn als Blumengeschenk. An der Stelle sei der Vollständigkeit halber übrigens erwähnt, dass Du durch die Ausbildung lediglich „Kaufmannsgehilfe“ und keinesfalls „Kaufmann“ geworden bist. Den Titel „Kaufmann“ erwirbt man in der Tat mit der Anmeldung eines Gewerbes, welches eine Gewinnabsicht verfolgt, insofern kannst Du Dich ggf. deshalb so bezeichnen. Es liegt allerdings auf der Hand, dass nicht allein damit der Erwerb von Fachwissen einhergeht. Sei es drum: bei der Fülle an Unwissen hätte ich meinen kaufmännischen Hintergrund an Deiner Stelle nicht erwähnt, denn das ist das eigentlich Traurige an dem ganzen Sachverhalt und widerspricht Deinem Ansatz alles „genau zu beobachten und zu analysieren“. Was Deinen kaufmännischen Wissensstand angeht, ist noch deutlich Luft nach oben. Gleiches gilt für die Fülle orthographischer Fehler in Deinen Texten und deren beliebiger Themenauswahl. Dieses ist nicht weniger unprofessionell als das Handeln der von Dir kritisierten Berater. Es ist bekannt, dass es „nur eine Chance für den ersten Eindruck“ gibt – und diese Chance nutzt Du ganz offensichtlich nicht. Als potenzieller Investor würden bei mir nach einem Blick auf die Inhalte der Webseite alle Klappen fallen und der Business-Case im Schredder landen. Wenn die Verwirklichung des Lebenstraums nicht einmal den Weg durch ein Lektorat findet, möchte ich die„Höhle der Löwen“ zitieren:„Sie haben Ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Das sind Basics!“. Hier kommt nur ein minimaler Auszug an konkreten Beispielen. Einmal ganz aktuell und noch zu verkraften: Du sprichst in Deiner Antwort auf Carstens ersten Kommentar von „lobbepudelten“ Banken. Richtig heißt es „lobbehudelten“ Banken und hat nichts mit einer Hunderasse zu tun. Ein anderes Beispiel aus Deinem Artikel vom 23.8.16: Hier besteht die Überschrift aus sechs Worten und zwei davon sind falsch geschrieben. Und das bereits in der Überschrift! Selbst, wenn es sich nur um Tippfehler handeln sollte, so muss ich doch als Geschäftsführer eines Unternehmens zumindest selbst meine Texte mal korrekturlesen (lassen), bevor sie an die Öffentlichkeit gehen. Andernfalls bekommt man den Eindruck, dass hier nur auf die Schnelle ein Text zusammengeklöppelt wurde, nur, damit da irgendwas steht. Von Engagement und Professionalität zeugt dies jedenfalls nicht. Diesen Beispielen könnte ich viele folgen lassen, aber letztlich erschließt sich dem geneigten Leser selbst, dass der selbsternannte „begnadete Schreiberling“ nur über rudimentäre Rechtschreib- und Satzbaukenntnisse verfügt. Von Einzelfällen kann hier nicht die Rede sein. Im Zweifel muss man den 50seitigen „perfekten“ Business-Case tatsächlich nicht lesen, da man bereits über die Webseite selbst einen Eindruck der vorhandenen Fähigkeiten und der vielzitierten „Perfektion und Scharfsinnigkeit“ des Kreditantragstellers erhält. Das Anspruchsdenken, dass man ihm nur zuzuhören brauche, um die Genialität seiner Idee zu erkennen und diese dann zu finanzieren, entbehrt „ganz real“ jeglicher Grundlage. Dies trifft im Übrigen auch auf den Umstand zu, dass er seine Artikel – zumindest Auszugsweise – ernsthaft als „Fachartikel“ bezeichnet. So wird im Artikel „Online Ambulanz Bochum“ vom 30.08.16 Bezug auf einen „FACH“artikel zur Whatsapp-Sucht vom 16.05.13 genommen, den der Autor ebenfalls selbst verfasst hat. Fachartikel schreiben Fachleute in Fachzeitschriften. Ein Fachmann zeichnet sich durch eine entsprechende fachliche Expertise aus, von der ich mich frage, worin sich diese bei dem vorbezeichneten Autor begründet. Aber vielleicht gibt es ja einen medizinisch oder psychologisch fundierten Hintergrund zum Thema Sucht, der uns Lesern bislang verborgen blieb. Dann hätten wir es bei unserem Gründer in der Tat mit einem „Universalexperten“ zu tun!

            Um es auf den Punkt zu bringen: Dem Gründer des Freizeitcafes fliegt die von ihm so gepriesene Realität mit voller Wucht um die Ohren und er selbst ist es, der sich in der Virtualität seines Wunschtraumes und Businessplanes verfängt.

            Dass Du das Projekt jetzt offensichtlich nebenberuflich weiter betreiben möchtest, ist aus den genannten Gründen meiner Ansicht nach genau der richtige Weg. Mach Dich unabhängig von jedem fremden Kapital und lasse nur Dein eigenes Geld einfließen. Das motiviert, macht unabhängig, ist günstig und belastet im Falle eines Scheiterns weder Deine Kreditwürdigkeit, noch belastet es einen Finanzier. Sei ehrlich zu Dir selbst und anderen, stelle jede Deiner Maximen ständig auf den Prüfstand, lass Deinen Worten Taten folgen und nehme externes Feedback an. Mir ist natürlich klar, dass Du auf dem Standpunkt stehst, dies alles bereits hinlänglich zu tun. Anhand der Erfahrungswerte, die sich aus Deinen bisherigen Antwortkommentaren ergeben, erwarte ich auch keineswegs eine konstruktive Auseinandersetzung mit meinem Statement und redundante Plattitüden habe ich genug gelesen. Ich benötige tatsächlich überhaupt keine Antwort, denn ich denke, das Wesentliche ist gesagt – von Wiederholungen profitiert niemand und ich gehe nicht davon aus, dass von Dir noch ein entscheidender Input kommt. Ich werde Deine Sicht der Dinge nicht ändern, sondern habe auch mir an dieser Stelle einfach nur „mal Luft“ gemacht. Mir ist durchaus bekannt, dass, wenn man nur einen Hammer hat, die Umwelt schnell zum Nagel wird.

            Ein letztes Wort: Diese Welt als „Scheiße“ zu bezeichnen, nur weil Du kein Gründerdarlehen erhältst, finde ich für einen scharfsinnigen Analytiker, wie Du einer sein möchtest, befremdlich und zynisch.

          2. Zunächst einmal: Ich lasse mich einmal herab, auch auf diesen Kommentar zu antworten- aber ich werde nicht ganz so viel Zeit und Muße damit verwenden, wie Du es getan hast. Auf vieles (gewollt) verletzendes muss ich einfach nicht eingehen. Das ist mir zu suspekt 🙂

            Aaaalso Ihr „phantastischen, fehlerlosen 2“ 🙂 : HIER fliegt einem eben nicht die „so gepriesene Realität mit voller Wucht um die Ohren mit einem Wunschtraum“ – sondern hier wird tatsächlich ein neu-ausgerichtetes Unternehmen seit dem 1.6.2016 betrieben und gegründet mit „exzellentem Business-Case, überzeugender Persönlichkeit und einer tollen Idee“ (wie Partner Carsten das so beflügelt betitelt).
            Das dies nicht reicht, liegt (auch) an den Banken & nicht nur am Gründer selbst. Das kann gefallen als Aussage- oder eben nicht. Es gibt immer 2 Seiten – und die sollte man auch akzeptieren lernen (kleiner Tipp für Euch 😉 )

            Wie das wohl sehr irritierte Gehabe in Kommentaren mit Belehrung auf ziemlich verletztender Ebene zustande kam…lag das in Eurem Frühstück begründet?Und überhaupt,wie kann man an einem Sonntag- wo andere Menschen mit Ihren liebsten eine freie Zeit verbringen(sollten)- jene Zeit verwenden,um andere Menschen- die man „eindeutig NICHT kennt!“ SO „auseinandernehmen“ und/oder persönlich zu werten? Das sagt viel mehr aus über den Charakter, als meine paar Rechtschreibfehler in 6 Jahren bloggen mit über 2000 Artikeln, die (für viele Menschen) auch einiges hergegeben haben 🙂

            Zu meinen Fehlern (macht jeder Mensch mal):

            Fehler 1: Das mit der Spendenquittung ist bereinigt (die Unternehmen, die gespendet haben, wissen das & haben eine Rechnung erhalten) – gerne habe ich das aber nochmal ergänzt:
            http://www.freizeitcafe.info/spendenaktion/ & vorletzte Woche noch mit meinem Steuerberater besprochen, dass wir 7 Mitglieder dazu brauchen um zusätzlich einen Verein zu gründen für das Freizeitcafe usw. Danke für den Tipp – kann man als Mensch mal übersehen. Sicherlich keine böse Absicht.

            Fehler 2: Ich habe dem etwas positiver als Euch gestimmten Kommentierer Herrn Hartmann ebenfalls auf die Crowdfunding Projekte von uns geantwortet (was keine unangenehme Geschichte war,die verschwiegen werden muss, wie hier von Dir dargestellt).

            Zu Euren „Verständniss-Problemen“ & zu frühen Schlussfolgerungen:

            1.Schreibt selbst einen Blog über die Jahre,gründet und macht es besser. Dann (erst dann!)kann man über jenes auch urteilen.

            2.Externes Feedback von echten Profis ist zu Hauf vorhanden, Weiterbildung auch (laufend) und das Feedback von Kooperationspartnern macht Lust auf mehr. Blöde Blogkommentare können einen da nicht stoppen 🙂

            3.Es wurden tatsächlich schon „Fachartikel“ geschrieben – und es ist mir egal,ob das einer abnimmt,oder nicht. Ich werde sie auch nicht alle auflisten- es wäre mir zu müssig und zeitintensiv das Internet danach zu durchforsten (wie auch diesen Blog hier mit genauen Datums-Angaben-> Langeweile??? 🙂 ).

            4.Ich bin Kaufmann und kein Kaufmannsgehilfe. Zeugnisse liegen vor 🙂

            5.Die Banken werden nicht „gebraucht“- geschweige denn MUSS ein Kredit her.Der erste (überteuerte- ich schilderte das) ist zum Glück abbezahlt und man kann frei auf-leben auch ohne den Kredit. Es kann nur schneller voran-gehen mit einem Kredit und einer App-Programmierung für 7000 Euro (wie diese geplant ist).Sonst spart man halt weiter darauf 🙂

            6.Ich finde es nicht verwerflich sich mehere Kreditinstitute und Angebote einzuholen/anzuschauen. Und das „keine Lust mehr auf die 10 anderen“ bezieht sich auf das Gefühl, welches ein Gründer/eine Gründerin bekommt, wenn er/sie – trotz aller (richtig gemachten!)Dinge, Papiere,Motivation und Co. leider nicht wahrgenommen/ernst genommen wird von derBank – NUR und eben NUR weil kein Häuslein im Hintergrund „geparkt“ ist. IHR habt genau DAS nicht verstanden. Die anderen Kommentierer- nicht so gehässigt und (ab-)wertend wohl schon,was mich echt erleichtert. Weil wenn die auch SO reagieren und schreiben würden,hätte ich sicher „noch öfter in den Spiegel geschaut“ (wie Ihr es so nett ausdrückt-furchtbar nett 🙂
            Natürlich muss man dann weitermachen als Gründer & wo Du/Ihr das doch so im Detail kritisiert und weiterspinnt – könnt Ihr bei diesem Gefühl eines Gründers nicht mitsprechen.

            3.Hier stirbt nichts,geschweige denn ist etwas zu Haupt-nebenberuflich entschieden worden. Danke auch hier für eine Vor-Verurteilung aus dem Nicht-Wissen heraus. „Woran Ideen sterben“ ist plakativ gemeint, damit Menschen/Leser/Gründerinnen und andere sehen,woran es (auch) liegen kann, dass ein Kredit nicht zustande kommt & dass man dies NICHT nur auf sich persönlich beziehen soll,sondern MUTIG weitermachen soll & nicht aufgeben! IHR seht den Text nur negativ- aber kein anderer!Warum ist das so? Eigene Nase? Na? Wobei ich jetzt nicht werten will… das überlasse ich Euch & dazu kenne ich Euch zu wenig.

            4. Was bringen einem solche Kommentare? Ich entschließe mich hiermit diese herablassenden Ansichten zum Freizeitcafe/meiner Person hier nicht länger freizuschalten. Sei/d froh, dass ich dies bei diesem letzten noch (einmal) getan habe. Der sporadische Kontakt zu mir und die öffentliche Fläche auf meinem Blog endet hier für Euch beide. Alles gute 🙂

    2. Sorry, aber ich habe noch nie so ein positiv-gezeichnetes Bild von Banken bekommen im Zusammenhang mit Gründern. Glauben Bänker eigentlich, dass alle Gründer dumm sind und nicht wissen, was sie da tun? Sind gute Gelder nicht eher überteuerte Gelder? Wer hilft da wem? Die Gründer den Banken wohl eher!

      Wenn man mit so einer Einstellung an oder in eine Gründerberatung seitens einer Bank schon herangeht, kann das nur schief gehen. Nicht seitens des Gründers- sondern der widerwilligen Bank. Starr trifft es. Mit großen Reichtümern und Immobilien kommt nie ein Gründer daher. Habe ich keine Worte für. Jessi aus Essen (Gründerin mit Kleinkredit, was sehr sehr schwierig war & ich kann das hier von Dir echt nachvollziehen Christian)

      1. Hallo Jessica,

        weder mein Arbeitgeber noch ich sind im Firmenkunden / Gründer-Geschäft tätig. Ich kann die Diskussion entgegen der Aussage von Christian somit völlig emotionslos und ausschließlich realistisch betrachten. Ich möchte lediglich, dass im Kontext der Regulierungs- und Zinswahnsinn der EU /EZB sowie individuelle Defizite des Gründers berücksichtigt wird. Wer sich z.B. ein wenig intensiver mit Basel I, II und III und deren operativen Auswirkungen beschäftigt hat, versteht die beschriebene Misere. Dass Gründer mit finanziellen Sicherheiten bevorzugt behandelt werden und ansonsten viel Unsicherheit herrscht, überrascht dann nicht. Wo soll den bitteschön bei diesem Zinsniveau inkl. der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen die Motivation herkommen, als Bank / Investor ins Risiko zu gehen? Dafür ist schlicht und ergreifend kaum noch Luft – und die wenige Luft, die bleibt, wird unfassbar eng aufsichtsbehördlich begleitet und geprüft. Der Adressat der berechtigten Gründer-Kritik sitzt somit vielmehr Brüssel, als z.B. in Frankfurt oder „im roten S“. Im Gegenzug bekommen wir alle ein politisch und rechtlich stabiles Umfeld geliefert – inkl. der ein oder anderen Kröte, die wir schlucken müssen.

        Ich bin davon überzeugt, dass niemand denkt, „dass alle Gründer dumm sind“. Es ist aber die Aufgabe eines verantwortungsvollen Finanziers, genau diese Gruppen voneinander zu trennen. Dass es in Einzelfällen zu Fehlentscheidungen kommt, ist traurig aber nicht zu vermeiden. Wenn der Gründe aber vermeidbare Fehler macht, die ihn negativ von Wettbewerbern abgrenzen, ist das Kind in den Brunnen gefallen.

        Mir ist bewusst, dass Euch das keinen Schritt nach vorne bringt – ich möchte lediglich, dass ein realistisches Bild gezeichnet wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Gründer mit exzellentem Business-Case, überzeugender Persönlichkeit und einer tollen Idee eine gute Chance hat, einen guten Finanzpartner zu bekomme und erfolgreich zu werden. In meinem Bekanntenkreis habe ich einige Beispiele, in denen die Zusammenarbeit von der Gründung sogar bis hin zum Millionen-Umsatz-Geschäft hervorragend funktioniert. Lass Dich nicht von negativen Berichten verunsichern – ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg!

    3. Was ist mit den Bad-Banks? Was ist mit den Positionen ganz oben und den hohen Abfindungen/Prämien? Würde man sich das Geld sparen für schwachsinnige Manager, wären Gründer in D viel viel weiter. Man sollte sie nicht unterschätzen. Ich habe meinen Respekt vor Bankiers gehörig abgelegt – und ich war Unternehmensberater für Gründer. Die Zeiten sind tatsächlich härter bei der Kreditvergabe geworden und das liegt definitiv nicht nur an den Gründern.

  5. Ich muss auch mal etwas loswerden: Die Banken präsentieren sich als Wirtschaftsförderer und Retter des Mittelstands. Doch die Wahrheit ist: Wer jung ist, eine gute Geschäftsidee hat und eine Firma gründen will, blitzt meistens ab. Damit machen sich Banken überflüssig. Schon einmal Crowdfunding probiert Christian? Dann muss man nicht als Bittsteller auftreten – die Bänker denken doch ehr nur an Ihren eigenen Anzug. Längst überholt. Und die nächsten Bankenkrisen sind doch schon auf dem Vormarsch wenn ich mich in diesen Phären so umschaue. Wenn Sie weiter so zu Gründern sind, wie zu Dir, sehe ich viele Banken in Zukunft nicht mehr auf dem Markt. Eben auch und weil wegen zuviel Eitelkeit und einfach starr und unbeweglich zu sein.

    Wenn der Gründer bei einem Marketingetat von gerade 3000 Euro im ersten Geschäftsjahr einen detaillierten Marketingplan vorlegt oder der Personaleinsatz des Gründers gemeinsam mit einem Minijobber oder Studentenaushlfe in Form eines professionellen Personalkonzepts erklärt werden muss, dann befindet sich das Verhältnis zwischen Gründer und Bank eindeutig in der Schieflage und es schwindet der Glaube an den selbsternannten Wirtschaftsförderer und die Banken selbst wie in diesem Fall hier.

    Ich behaupte sogar, wenn jede Immobilien- oder Kfz-Finanzierung in vergleichbarer Form durch die Bank geprüft werden würde, hätten viele Bankkunden kein eigenes Dach über dem Kopf oder müssten weiter mit ihrem alten Gebrauchten Vorlieb nehmen. Und diese total überzogenen Immobilienpreise – in welchem Land leben wir eigentlich?

    Selbstverständlich haben Banken auch ein Geschäftsmodell: Die Bank vergibt Kredite und legt das von Sparern zur Verfügung gestellte Geld in Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und vielem mehr an, um einen Gewinn zu erzielen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es wird aber auch viel- zu viel gezockt und nötige Investitionen in Gründer kommen auch deshalb nicht zustande. Kopf hoch und versuche es weiter!

    1. Hallo Waldemar,vielen Dank für Dein konstruktives Feedback. Ich teile Deine Einstellung. Bei den Banken besteht Überholungsbedarf – nicht (nur) bei den Gründern:-) Zu Deiner Frage: Ja, Crowdfunding war schon Thema bei uns im Freizeitcafe.Wir testen ja auch immer wieder neue Dinge wie die Schwarmfinanzierung aus. Jedoch war diese wenig erfolgreich. Gibt eine Artikel dazu, warum es nicht erfolgreich war:
      http://www.freizeitcafe.info/warum-crowdfunding-nicht-immer-gelingt/

      …und hier auch einen schönen Bericht darüber von uns in einem Interview mit der WAZ: http://www.derwesten.de/staedte/bochum/bochumer-unternehmen-lassen-sich-durch-internet-schwarm-finanzieren-id12229903.html

      Ganz liebe Grüße und Dir noch einen wunderbaren Advents-Sonntag! 🙂

  6. Geschäftsideen ohne Eigenkapital sind durchaus möglich. Hier ist eine schöne, nützliche Übersicht, die den noch rätselnden sicher weiterhelfen kann: https://www.selbststaendig-machen.net/geschaeftsideen-ohne-eigenkapital/

    Auch ist ein Beispiel eines arbeitslosen dabei, welcher nun 40 Angestellte und ein TOP Unternehmen hat Jahre später. Bei allem zählt der Wille, der Rest – auch die Kurzweil und Meinungen von Banken und deren Ansichten, die sie „nur mit ein bisschen Eigenkapital von 5000 Euro“ plötzlich schnell ändern – so bei meinem Schwager erlebt sind wirklich nebensächlich.

  7. Ich denke hier geht es um den falschen Ansatz. Faktum ist, daß die Banken am liebsten Geschäfte – oder besser in hohem Umfang unter sich machen. Die Frage steht im Raume, aus welchem Grund ausgerechnet die Kreditvergabe an Existenzgründungen aus Sicht der Banken mit angeblich derart unüberschaubaren Risiken verbunden ist.

    Nur weil es keine historischen Daten gibt? Oder weil die klassischen Credit-Ratings der Banken die qualitativen Faktoren eines Geschäftskonzeptes nicht vollwertig erfassen können? Beides ist denke ich der Fall.
    Einerseits werden tatsächlich Milliardenbeiträge zur Rettung von Banken aufgewendet, andererseits führt aber der Kundenberater der Bank seine Verpflichtung gegenüber den Spareinlagen seiner Kunden als Ablehnungsgrund bei einem Gründungskredit an. Das ist doch nicht richtig. Da fehlen mir beim frustrierten Gründer so manches Mal die Argumente.Auch wenn Banken ihre Rolle als Wirtschaftsförderer künftig vielleicht ernster nehmen, gilt es darüber nachzudenken, ob es für die Kreditanfragen von Gründern nicht auch alternative Adressen gibt. Diese Frage sollte man sich stellen. Gelungener Artikel eines kämpfenden Gründers; mehr ist dazu nicht zu sagen.

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