Ja richtig gelesen – das anzeigen Deiner Filesharing-Sünden ist nun angeblich wohl auch spielend- leicht möglich! Dafür brauchst Du nur Deine IP & den Dienst auf der neuen Seite youhavedownloaded.com
Du kennst Deine IP nicht? Dann einfach mal „meine ip“ bei google eingeben-findest Du damit sofort raus. Kopieren, einfügen in den Dienst & a voila :
„Ich bin sauber! & was ist mit Dir?“
Klingt kurios- aber ist das wirklich so einfach? Wir vom Freizeitcafe sind der ganzen Sache nämlich mal auf den Grund gegangen. Eigenen Angaben zufolge hat die Webseite schon bereits über 52 Millionen Nutzer in der Datenbank. Erfasst werden rund 110.800 Torrents mit etwa 1,9 Millionen Dateien.
Steckt dahinter ein Sinn? Nach Meinung von „Experten“ schon …
Eine Erklärung von Sicherheitsexperten zu diesem Dienst folgt auf dem Fuß:
„Die Medienindustrie nutzt ähnliche Verfahren, um „Urheberrechtsverletzungen“ aufzuspüren. Die Seite hat das „Potenzial“, dass sich die Nutzer zweimal überlegen, was sie herunterladen, wenn ihre Aktivitäten so einfach öffentlich einsehbar sind.“
So ist das also. In Sinne der Abschreckung? Ich habe den Dienst gerade benutzt- bin ich da jetzt irgendwo gespeichert & muss ich mich nun vor Copyright- Holdern in Acht nehmen ?
Klares Nein. Einer der Betreiber, Suren Ter-Saakav sagt aus, dass der Dienst zur Zeit etwa 20 % der Filesharing-Aktivitäten abdecken soll. Die Webseite sei für ihn nur ein „Proof of Concept.“ Demnach also nur eine Machbarkeitsstudie, die zeigen soll, wie einfach der Tausch von Dateien aufgedeckt werden kann.
Funktion der Webseite und Informationen zum verwendeten System
Die Informationen, die Youhavedownloaded.com erkennt, sollen nicht besonders aussagekräftig sein. So erstellt der Server etwa keinen Fingerabdruck der verwendeten Maschine. Das ließe sich etwa über die „Distibuted Hash Table“ machen, so Ter-Saakav. Auch Zeitstempel werden nicht eingetragen.
Das System soll laut seiner Aussage möglichst „kostengünstig“ arbeiten und somit nicht mehr als 300 US-Dollar an Kosten pro Monat generieren. Es werden durch diese Seite und die Eintragungen „nicht repräsentative Statistiken erstellt.“ So werden in erster Linie Musikstücke heruntergeladen. Darauf folgen Filme und TV-Serien. Erst danach sind die „klassischen Schwarzkopierthemen“ wie Spiele und Anwendungen auf der Liste.
Während die Webseite also als solches funktioniert, sind bestimmte Teile der Webseite nur ein Scherz, wie die „Autoren“ an einigen Stellen der Webpräsenz angeben. Zu den Scherzen gehört etwa die Privacy Policy für Besucher und Copyright Holders – unten rechts auf der Seite zu finden.
Wir sagen : Schöner Scherz- warum all der Aufwand und so eine Seite, wenn die Ergebnisse und Statistiken dann doch nicht „repräsentativ“ sind? „Die angezeigten Daten seien kein Scherz“ – sagen die Autoren. Ok- aber wirklich richtig sind sie auch nicht, wenn die klassischen Schwarzkopierthemen erst zum Schluß angesetzt & das ganze im Vorfeld irgendwie „gefiltert“ wird, oder?
Wenn Sicherheitsexperten aussagen „Die Seite hat das Potential zur Ab- schreckung“- sage ich : weit gefehlt! Ein vermutetes Potential wird in diesem Bereich nämlich überhaupt nicht genutzt- geschweige denn so kommuniziert!
Die „Spaß“-Angaben der Betreiber lassen keinen Sinn dahinter vermuten& die „nicht-repräsentativen Studien“& fehlende standhafte Aussagen dazu erzeugen für mich eher ein Jammertal! Nettes Spiel für zwischendurch- leider Nonsens mit vielen Fans….Fans? Genau das ist es!
Womöglich ist das eher der Grund : Ansammeln von hunderttausenden „Fans“ mit einer oberflächlichen Seite – um mit diesen „Fans“ im Umkehrschluss durch andere Dinge später Geld zu generieren. Facebook etc. sind ja involviert & zum Datenbüffet schon jetzt geladene Gäste. Wir werden es sehen. Wir wollen nichts vermuten. Aber wenn es auf diese Weise kommuniziert wird, läßt sich leider nur dies als Wahrheit dahinter beinhalten. Werdet besser keine Fans & votet für einen Dienst, wo Ihr nicht wisst, wofür er eigentlich steht! Wie immer kurios – mehr nicht.
Bild: Screenshot youhavedownloaded.com