Nun erklingt es wieder in den Radios : Facebook-Party-Verbot! Ist es wirklich schon soweit? Zeigen die Beamten Macht und machen sich nun wirklich Ordnungsgedanken über die unkontrollierbare Facebook-Welt? Laut 1 Live Radio wollen Sie nun mit Facebook Deutschland kooperieren und notfalls Partys „blocken“. Einen tollen politschen Kommentar mit Hintergründen dazu haben wir auf n-tv für Euch dazu gefunden. Viel Spass beim lesen und beim aufklären des dunklen Web 2.0 Waldes : Nun zu den neuesten Einfällen des Ministeriums – schmunzeln darüber wird ja noch erlaubt sein…oder?
Über Facebook zum Tatort vor der Tat?
Wegen möglicher Randale eine Party verbieten, bevor sie überhaupt angefangen hat? Niemand würde auf diese Idee kommen, oder? Doch genau das fordern nun mehrere Innenminister. Ihre Ansichten im Zusammenhang mit Facebook treiben hanebüchene Blüten – und dürften bei Nutzern und Unternehmen mitleidiges Lächeln hervorrufen.Partys werden in Deutschland von der Polizei aufgelöst, jeden Tag. Lautstärke, Sachbeschädigung, Körperverletzung – die Gründe sind vielfältig. Die Forderungen einiger Innenminister im Zusammenhang mit „Facebook-Partys“ sind jedoch lächerlich. „Im Vorweg“ müsse man Veranstaltungen verbieten, die auf dem sozialen Netzwerk angekündigt werden, so Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann. Verbot auf Randale-Verdacht? Rechtlich dürfte diese Wunschvorstellung zumindest problematisch sein.
Ebenfalls problematisch ist die Äußerung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der im Vorbeigehen fast allen Gästen unterstellt, sie seien nur auf Zerstörung aus. Heißt: Personen in Feierlaune, die zugleich Facebook zur Kommunikation nutzen, sind grundsätzlich aggressiv. In Deutschland also bis zu 18,6 Millionen Menschen. So viele Nutzerkonten gibt es hierzulande beim Branchenführer. Bezeichnend, dass sogar der – nicht für liberale Ansichten bekannte – Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, den Gedankenspielen eine Absage erteilt.
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat interessante Ideen.
50 Cent für die Sicherheit
Aber vielleicht könnte man ja in dem Zusammenhang den Datenschutz aufweichen, um an die Anschriften aller Nutzer zu gelangen? Oder Facebook überzeugen, nur noch Konten bei vorheriger Identifikation per Personalausweis zu erstellen? Dann könnte die Polizei etwa von jedem Partygänger 50 Cent verlangen. Einen solchen Betrag zahlen die Eltern der Jugendlichen bestimmt gerne für die Sicherheit ihrer Kinder. Die Polizei könnte sich auch von Facebook per E-Mail-Alarm über eine bevorstehende Party informieren lassen. Dann könnte sie die Veranstaltung einfach absagen.
Eine entsprechende Mitteilung würde dann vielleicht so aussehen:
„Sehr geehrter Facebook-Nutzer,
bereits mehr als 50 User haben bei Facebook die Teilnahme an Ihrer Geburtstagsparty angekündigt. Bei Zusammenkünften vieler Jugendlicher ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Sach- und Personenschäden gekommen.
Weil in unserem Zuständigkeitsbereich zeitgleich ein Spiel der Fußball-Bundesliga stattfindet, sind unsere Kapazitäten leider ausgeschöpft. Da auch Ihre Gäste vermutlich randalieren wollen, müssen wir Ihre Veranstaltung im Vorweg verbieten.
Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Geburtstag.
Mit ordnungsliebenden Grüßen,
Ihre Polizeidirektion“
Quelle : ntv