Wer für sein Unternehmen neue Mitarbeiter sucht, beschränkte sich lange Zeit auf die gute, alte Jobbörse. Doch jetzt buhlen Unternehmen auch auf Social Networks um Fachkräfte.
Kaum ein Unternehmen aber hat eine klare Strategie fürs E-Recruiting entwickelt. Und das, obwohl die digitale Suche nach Mitarbeitern viele Vorteile bietet: Sie senken mit Online-Jobbörsen und Stellenanzeigen auf der Webseite nicht nur die Kosten, sondern locken schnell und umkompliziert interessierte Bewerber an. Immerhin schon 58 Prozent der Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern habe eine Anzeige in sozialen Netzwerken veröffentlicht – immerhin schon 29 Prozent bei kleinen und mittelständischen Firmen, so das Ergebnis einer aktuellen Bitkom-Studie.
Doch immer noch gibt sich Großteil der Unternehmen verhalten, was den Einsatz von Social-Media-Apps betrifft. 12,7 Prozent schalten regelmäßig Stellenanzeigen bei Xing, so ein Ergebnis der Studie “Recruiting Trends 2011” unter den Top 1000 der deutschen Unternehmen. Twitter (7,5 Prozent), Facebook (6,8 Prozent) und LinkedIn (6 Prozent) steigen bei Personalverantwortlichen in der Relevanz. Das wichtigste Medium für die Veröffentlichung von Jobangeboten sind trotzdem weiterhin allgemeine Online-Jobbörsen wie Stepstone oder Monster.
Nichts desto trotz etablieren sich Social Networks als dritte Säule bei der Mitarbeitersuche.
Ein klarer Vorteil: Firmen müssen nicht auf Interessenten warten. Die sind schon da. Über 20 Millionen Deutsche sind bei Facebook registriert. Social Networks werden aber noch aus einem anderen Grund wichtiger: Die Preise für eine Annonce sind (noch) unschlagbar niedrig. Das Facebook-Jobportal BranchOut verlangt zwischen rund 75 Euro für eine einmonatige Anzeige. Bei Stellenbörsen wie Monster oder Stepstone werden schnell schon mal 1200 Euro fällig.
Vorreiter in Sachen E-Recruiting für Deutschland dürfte die Deutsche Telekom sein. Unter dem Titel “Telekom Karriere” liefert der Konzern eine ganze Reihe von elektronischen Services an seine User aus.
Auf Facebook gibt die Telekom Tipps für potenzielle Bewerber, antwortet auf Fragen aus der Community und informiert über neue Stellenangebote. Auf mobilen Endgeräten informiert die App “Jobs&More” über verfügbare Stellen und vermengt die Annoncen mit Videos und PR-News.
Mindestens genauso wichtig wie für die Mitarbeitersuche ist das Web mittlerweile für die Recherche von Bewerbern. Allerdings tritt hier bald das überarbeitete Beschäftigtendatenschutzgesetz in Kraft, das die Recherche abseits von Jobportalen verbietet. Dann ist es Personalern nicht mehr erlaubt, auf “privaten” Social Networks, wie Facebook oder StudiVZ, Hintergründe zum Bewerber zu recherchieren. Dafür wären dann künftig nur noch Communites wie Xing und LinkedIn geeignet.
Quelle:
http://meedia.de