WikiLeaks, Julian Assange & seine Taten: Die einen nennen das ganze“sagenhafte Pionierarbeit.“ Für jene ist er „verehrungswürdig.“ Ein Rechtle- Kämpfer, der uns Geheimdienstinformationen aufzeigt, damit wir wissen, wo wir eigentlich dran sind & damit die Welt ins Wanken bringt. Die anderen denken, er hat ne Meise & ist einfach nur ein „Verbrecher.“
Fakt ist: Er bewegt vieles, hat wohl viele Anhänger& Unterstützer. Jene Unter- stützung kann er auch brauchen, weil er an mehreren Fronten gleichzeitig zu kämpfen hat: Der Gründer wehrt sich zur Zeit in London gegen seine Auslieferung nach Schweden( Vorwurf der Vergewaltigung). Fort Meade/Maryland ist ein weiterer Kriegsschauplatz-auf dem sich entscheidet, ob Bradley Manning (der als Quelle diverser „Enthüllungen“ von US Geheimdienstinformationen gilt), vor dem Kriegsgericht tatsächlich verurteilt wird.
Geldknappheit herrscht vor bei WikiLeaks. Zudem haben die doch eher als „Dossier“ verkauften „Spy Files“über die internationale „Überwachungsbranche“ das Ziel verfehlt: es rieselte kein Geldregen herab. Nun soll das ganze ein neues „soziales Netzwerk“ richten- schon wieder eins? Oh gott- haben wir denn nicht schon genug? Laut WikiLeaks und Assange fehlt aber noch das einzig-wahre „Widerstandskämpfer-Netzwerk.“ 😉
The one and only „Whistleblowing-Website WikiLeaks“ eröffnete am vergangenen Samstag nach mehrfacher Vor- Ankündigung dementsprechend das eigene „Soziale Netzwerk“ namens FoWL . Dieses ist „speziell“(so heisst es zumindest) für „Aktivisten und WikiLeaks-Supporter“ konzipiert. Der Name setzt sich zusammen aus der cleveren Wortspielerei “ Friends of WikiLeaks.“
Sehr geistreich also.Doch hält der Name& die „Freundschaften“ dort, was sie versprechen?Wir vom Freizeitcafe haben uns das neue FoWL einmal für Euch genauer angeschaut :
Das Netzwerk verfügt offenbar über eine Art „Zellenstruktur“, wie sie in ähnlicher Form bei bekannten Widerstandsgruppen zu finden ist- zumindest nach Schema F. Klar ist die Seite zur Zeit noch in der „Beta-Form“- & zwar eine offene; was soviel heisst wie: Jeder kann beitreten! Hurra! Die Ver-netzung mit den „Wiederstandsgruppen“soll dann aber erst später erfolgen. Ok- ich nehme das Hurra! wieder weg…. was soll ich dann da ohne mein Grüppchen? Stimmt-wie überall: Fleissig Infos angeben!
Fakten zu den Infos, die man dort angeben muss:
Wer FoWL beitreten will, muss neben seiner E-Mail-Adresse, Sprachen und der geographischen Lage seines Wohnortes eine kurze Beschreibung bieten, in der er „Überzeugungen, Fähigkeiten und Erfahrungen“ erläutert. Ich muss gerade „schmuzeln“- da gibt doch keiner an : Ich habe Sony gehackt, Daten von Firma XY für WikiLeaks entwendet uvm.-oder doch? Das „angegebene“erscheint dann alles auf der Freundesliste. Wohl dem, dem jeder Freund „gesonnen“ ist 😉
Jetzt mal ehrlich : Was ist mit der sogenannten“Geheimhaltung“, wenn jeder meinen Aktionismus, meine Motivation dahinter& die „geheimen Hintergedanken“ im Vorfeld durch meine „Zellenfreundschaften“ alle kennt? Gilt man dann noch als Zugpferd oder echter Pinonier? Langweilig-oder?
„Neue Werte schaffen durch gemeinsame Anliegen“ – so heisst es aber in der Marschroute von „FoWL“. Die Hoffnung der Betreiber ist also enorm an dieses neue „Sozialgefüge.“ Ein starkes & vor allem widerstandsfähiges Netzwerk soll da enstehen. Grosse Worte im Einheitsbrei, den man so kennt.
Was mich dabei ziemlich abnervt: Es ist offensichtlich, dass er in erster Linie wohl um das „sammeln von Spenden“ geht. Denn: Wer sich anmeldet, wird sofort mal zum Spenden aufgefordert – Moment mal..noch keine Leistung, noch keine Gruppen, ich soll Infos dalassen, weiss nicht wo ich eigentlich hin soll& dazu noch „spenden.“ Für was? Für die Freiheit? Das ist relativ, oder?
„Wenns um Geld geht.. WikiLeaks?“ Sehr „sozial“ wie ich finde- ironisch gemeint. Wieder ist man nur ein „Produkt“, das „zahlen muss“ um WER zu werden -in diesen Falle ein schönes „Freiheitskämperlein“- ohne Zelle. Ich bin auf die Vernetzung von „Widerstandskämpfern“ sehr gespannt- vor allem dann, wenn man sie mit dieser „Social Com“ dann so richtig schön „hochgehen“ lassen kann mit all diesen Informationen darin. Vielleicht treffen sich dann ja die „Zellenfreundschaften“ schneller in echten Zellen wieder 🙂 Vorbei schöne alte Che Guevera Zeit…