Mo. Mai 29th, 2023

Liebe Männer, dieser Artikel hier ist für Euch. Ich will Euch hiermit vor ganz großem Leid bewahren. Ich sage Euch jetzt einmal was Ihr NICHT!!!!!!!!!!! in Eurer Freizeit als Mann tun solltet: Eure Frau/Freundin zum „Shopping“ nach TKMaxx oder Primark begleiten!

Warum nicht? Hier eine Beobachtung aus nächster Nähe – eine reale Begebenheit, die sich genau so zugetragen hat…

Ich fühle mich allein. Als Kleiderständer und Handtaschenträger mißbraucht. Irgendwann sollte ich Ihr so einen Handwagen holen. In den nächsten 5 Minuten war dieser voll. Nun schiebe ich den Handwagen auch noch durch die engen Gänge, sie hat bereits den 2ten…

Ich weiss nicht, wo ich mich hinstellen soll. Kann mich nicht einfach jemand „rausrufen“? Wie gerne wäre ich jetzt im „Spieleparadies für Männer“ – bis mich Frauchen irgendwann abholt. Das Spieleparadies für Männer stelle ich mir übrigens so vor: Ein Schnitzel All you can eat, bequeme Ledersessel und ein Kasten Bier daneben positioniert. Eine schöne Chillout- Zone. Prompt werde ich aus meinen selbst-motivierenden, noch positiv-gestimmten Gedanken gerissen:

„Schaaatz, ich will das jetzt anprobieren. Komm mit zur Umkleidekabine.“

Umkleidekabine – Männer wisst Ihr was das heißt? Die Vorstufe zur Hölle – Part 2 – beginnt!

Umkleidekabine mit mindestens 10 Teilen – ich plane innerlich eine halbe Stunde dafür ein. Eine halbe Stunde weiteres warten und schieres ver-zweifeln. Ich will nicht mit rein, nein danke zu eng! Aber davor stehen bleiben und auf Wagen No2 aufpassen will ich auch nicht. Hier ist kein Platz für Männer…

Das Ökosystem der Weiblein ist immens gestört: Wenn eine Frau länger als 15min in einer Umkleidekabine bleibt, stauen sich die nachfolgenden Weiblein dahinter. Da meine Freundin darunter ist, wird dieses Ökostystem der Shopping-willigen doppelt gestört: Eine Verkäuferin ruft Ihren Chef an und fragt ihn, ob man Umkleide-Ökostystem No2 eine Etage höher öffnen könnte…

Der Chef verneint, die Verkäuferin mit dem neuen „Kleiderbügel-Aufhäng-Weltrekord“ seufzt – die erbitterte und negativ-aufgeladene (da meckernde und unverständlich dreinblickende) Frauen- Meute wächst unerbittlich an.

Direkt neben der Umkleidekabine piept die verdammte Kasse mit Ihrer Computerstimme „Kasse-1-16“ für die dort-wartenden bereits zum gefühlten, 2000sten Mal in dieser halben Stunde des Grauens.

Einmal beobachte ich, wie ein Weiblein einem anderen Weiblein beim „Informationen/Klamotten sammeln“ einfach in das Körbchen greift und sich einen Pulli anschaut. Die mutmaßliche Besitzerin des Fummels (also die, die das Körbchen in Beschlag hat) reißt dem Weibchen „Ihren“ Pullover aus der Hand.

Diese entgegnet gekünzelt und schier entgeistert: „Das kann man doch kommunizieren!“ 

Ich für meinen Teil denke mir stumm in meiner (geduldeten) Ecke, lässig angelehnt an einem Parfum- Regal:

Wann habe ich eigentlich jemand fremden einmal beim einkaufen im Supermarkt in den Einkaufswagen gegriffen. Die Antwort ist: Nie! Aber hier… hier in diesem Biotop der Weiblein-Herrschaft gelten andere Regeln und/oder Sitten: Kauf oder stirb, die letzte überlebende bekommt diesen Pulli 🙂 – trifft das wohl am ehesten.

Neben mir steht ein Mann. Seine (wohl Freundin) ruft ihm schnippisch zu: Wenn Du Durst hast, hol Dir was zu trinken! Er schreit (regelrecht erbost) zurück „Aber hier ist doch nichts!“

Walking Dead – die Gesichter der gleichgesinnten Männer

Wenn ich in die Gesichter der 3 verirrten Seelen blicke (3 Männer an der Zahl mitsamt mir haben es in den Shopping-Tempel der „Frauenabteilung“ gewagt), sehe ich immer denselben Ausdruck: Bloß weg hier!

Aber was ist das? Ein männliches Individuum streift mit „freudestrahlendem“ Männergesicht durch die Gänge. Jetzt bleibt er ganz nah neben mir stehen an einem Beautyregal. Ich betrachte seine Frisur, seine gezupften Augenbrauen, seinen Kleidungsstil… okay der fällt raus. Er ist vom anderen Ufer (wogegen ich nichts habe)- aber damit ist er wie alle anderen Modezaren aus TV und Co. auch, die sich oftmals so pudelwohl fühlen hier. Zu gerne hätte ich ihn als „Mann“ nach seinem ultimativen kognitiven Geheimrezept befragt, wie man so ruhig bleiben kann. Zu früh gefreut. Er zieht mit einer Duftwolke an mir vorbei, dass es mir schwindelig wird.

Irgendwann ist auch meine Freundin wieder da: Nach „geschlagenen“ 30 Minuten. Ich leide zunehmends. Mein trauriger Dackelblick in Ihre Richtung hat nichts genützt:

Sie hat auf dem 2 Meter Weg von der Umkleide zu mir noch 2 Ponchos (!!) entdeckt. Da sie selbst unschlüssig ist, ob sie Variante A oder B nehmen soll, 10 Minuten für diese Nicht-Entscheidung vor dem Spiegel steht – dann zurückkommt und mit mir einen Monolog eröffnet, dass sie die gleiche Zeit nun nochmal für die beiden Ponchos vor dem selbigen Spiegel braucht – entscheide ich mich zu türmen!

Meine Engels-Geduld ist am Ende: Das Männchen kann nicht mehr!

Ich atme tief ein, nehme mein fahrbares Körbchen und stelle es Ihr (sogar schweren Herzens) neben den 20-Minuten-Poncho-Probier-Spiegel mit den Worten „Ich warte draußen auf Dich.“ Dann bin ich einfach weg, ohne mich umzudrehen.

Ich brauche Luft, will wieder atmen – statt Kassengepieps (welches die dort arbeitenden wohl nicht mehr wahrnehmen/hören aus Gewohnheit), negativ aufgeladener Warte-und Klamotten-Kampf- Stimmung einfach ein nur ein bisschen Sicherheit, eigenen Raum, Wohlsein und Natur. Hier am Hinterausgang finde ich noch etwas Winter-Sonne und den Himmel über mir. Warten – aber anders!

Erst als sich die schweren Shopping-Tempel-Türen hinter mir schließen, fühle ich mich frei. Dass Sie 15 Minuten später etwas „sauer“ ist, weil ich mich nach 2 1/2 Stunden SO verabschiede aus diesem tollen Laden, nehme ich in Kauf. Gerne sogar. Tasche auf, Tasche zu. Ihr Beutel ist schwer, sie will ihn selbst zum Auto tragen.

Was lernen wir Männer daraus? Wie verschafft man sich ein anderes Männergesicht statt das des nörgelnden, ständig wartenden Querulanten? Hier meine Tipps:

  • Tipp Nummer 1:Geht an einem Wochenende (da ist der Shopping-Wahn besonders groß) niemals in Eurer so kostbaren Freizeit mit Freundin in so einen Kaufrausch-Tempel. Auch wenn Ihr denkt, dass Ihr eine Engelsgeduld habt, sourced Eure Aktivität in diesen 2-4 Stunden irgendwie aus: In ein Cafe, einen Ort Eurer Wahl, an dem Ihr Euch wohl fühlt.
  • Tipp Nummer 2: Lasst Eure Frau/Freundin am besten mit Ihrer besten Freundin etc. dort „einziehen“ – dann hat Frau erfahrungsgemäß noch mehr „Spaß“, „Austauschmöglichkeiten für das beste Kleidungsstück“ & sie sind Euch andererseits auch „dankbar“, dass Ihr Weibchens „Suche nach XY“ nicht vermiesst mit Eurer (schier unerklärlichen! 🙂 ) schlechten Laune nach einer gewissen Aufenthalts-Zeit.
  • Beim „abholen“ oder später zu Hause fragt ganz interessiert: „Und? Hast Du was schönes finden können?“ Deine Frau/Freundin wird Dir mit lachenden Augen für Deine Aufmerksamkeit an Ihrem Tun danken und mit ziemlicher Sicherheit daheim eine kleine Modenschau für Dich „veranstalten“-  während Du gemütlich auf der Couch liegst. Und das ist doch ein schöner Ausgang, oder? 🙂

Ich bin gespannt, ob sich hier auch mal einige andere „gepeinigte“ Männer melden werden mit Ihren Beispiel-Geschichten, die uns Männer oftmals (wortlos hingenommen) quälen. All jene, die auch meinen, genug gelitten zu haben. Wie sah Dein Männergesicht aus? 

Euch allen einen guten Start in den Montag! Heute erst kommt dann auch der Schritt für Schritt Datenschutz-Artikel wie auch die Daniels kleine Farm Vorstellung plus das Gewinnspiel zum Kapselmaster. Freut Euch drauf! 

Bildquelle: CCO Public Domain via Pixabay Nussknacker by 422737

Von Christian Gera

Christian Gera ist ein deutscher Unternehmer, Autor und Hörbuchsprecher. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Bloggerherz, die sich auf digitale Lösungen spezialisiert hat. Neben seiner Arbeit als Unternehmer ist Christian Gera auch als Autor und Hörbuchsprecher tätig. Er hat die Buchreihe "Digitale Helden unserer Zeit" veröffentlicht, in der er sich mit den Menschen beschäftigt, die die digitale Revolution maßgeblich vorangetrieben haben. In seinen Büchern porträtiert er bekannte Persönlichkeiten. Er ist eine der meistgefragtesten. Stimmen in Deutschland für Hörbücher, Werbung, Voiceover und Co. Mit seiner, Hörbuchsprecher Titan Ausbildung zum Hörbuchsprecher werden revolutioniert er die gesamte Branche. Mit seiner Arbeit möchte Christian Gera dazu beitragen, dass die digitale Welt positiv gestaltet wird und Chancen für Alle bietet. Er ist davon überzeugt, dass Technologie, und Innovation die Welt verändern können und setzt sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Digitalisierung ein. Die Autorenseite findest Du hier: www.digitaleheldenunsererzeit.de Hörbuchsprecher buchen hier: christiangera.digital Youtube : youtube.com/christiangera Instagram: instagram.com/freizeitcafe Kostenloses Webinar: hörbuchsprechertitan.de

9 Gedanken zu „Walking Dead: Männergesichter beim Frauen-Powershopping“
  1. Das kenne ich – sehr gut geschrieben! 🙂 Ich muss zu meinem Leidwesen gestehen, daß ich das auch schon bei meiner Frau des öfteren in meinem Leben mitgemacht habe. Sollte man lieber sein eigenes Ding machen- Currywurst essen gehen in der Zeit als Beispiel. Und ich gebe Dir in noch einem Punkt Recht: Herrlich zu beobachten das Spektakel mit der Kauflust

  2. Also ich würde ja Schluss machen mit meinem Freund/ihm ja eine Szene machen, wenn der mich (auch nach 2 1/2 Stunden) im Kaufhaus alleine stehen läßt. Ich denke in dem Moment ja nicht an ihn, sondern an meine Klamotten. Gebe Dir aber in dem Punkt recht, daß das wohl für Mann und Frau 2 verschiedene Welten sind – gibt aber doch auch die Männerabteilung?

    1. Hallo Silvia, wenn man jemanden liebt, hat man natürlich eine Engelsgeduld. Aber auch diese Geduld wird mit den Stimmungen (auch anderer) Frauen in diesem Kaufhaus ganz schön auf die Probe gestellt. Irgendwann ist man auch als mann die 10m2 von 3000m2 „Männer-Abteilung“ durch, muss womöglich noch auf den 2ten Shopping-Wagen der Frau aufpassen & dann stell Du Dir mal vor, dass Du nicht weisst wohin…eben weil: Da kein Aufenthaltsort für Männer wie eine Spielparadies (wo man uns abgeben kann) er-schaffen wurde seitens den Ladenbauers. Ist doch nur lieb gemeint, daß man Euch bei „Eurer Suche“ Raum gibt- aus dem wir uns ver-dünnisieren. Wenn Du nur deshalb mit Deinem Freund Schluss machen würdest, ist das mehr als hart & dann solltest Du Deine Beziehung echt überdenken. LG

  3. Ich sehe das ganz anders als du @Silvia: Ich könnte es nicht übers Herz bringen, meinen Freund da über 2 Stunden warten zu lassen. Man „schaut“ doch mal – trotz Deiner Klamottensuche- auch mal nach ihm oder? Mir ist auch aufgefallen, daß sich Männer in solchen Häusern total fehl am Platz fühlen – seid doch einfach froh, dass Sie überhaupt aus Liebe mitkommen. Nur muss man diese Liebe nicht über-strapazieren wenn jmd leidet und ja wir Frauen können auch schnell sein! (teile hier auch nicht alles!). ich zum Beispiel weiss immer was ich brauche und bin in 20 Minuten immer raus. Sollten sich einige mal eine Scheibe von abschneiden- dann gibt es auch keine Schlangen 🙂 LG Marie

  4. Bullshit! Ich glaube, Frauen wollen Männer mit dieser Warterei einfach quälen! Nichts da verschiedene Geschlechter und so! Ich habe es schon erlebt, das meine 6 Stunden (!!!!) in einem 50m2 Schuhladen ihren Tag verbracht hat im Centro in Oberhausen. Ich habe in der Zeit das Centro auf und abgelaufen, war alleine essen, hatte schon 2x ein Eis verspeist & sie wollte da nicht weg, weil es „da so schöne Schuhe gab.“ Wollte schon nach Hause fahren und drohte Ihr am Ende damit. Ich glaub ja, die schalten beim shoppen einen Teil ihres Gehirns ab. Ganz klar: Frau da bei allein lassen!

    1. Das wäre natürlich auch eine Theorie…gibt es eigentlich Studien dazu, daß eine Frau im Shopping-Zustand bestimmte Regionen Ihres Gehirns deaktiviert? Dann ist doch alles verständlich- oder? 🙂 Danke@PeterPan

  5. Also ich bin eine Frau und ich finde Shopping schrecklich. Wozu gibt es Online-Shopping?Mein erstes und einziges Primark-Erlebnis endete zwei Meter hinter dem Eingang mit meiner Flucht nachdem ich erkannt habe worum es sich bei diesem sagenumwobenden Mythos handelt.
    Ich kann die Männer verstehen. Mir fallen auch 1000 Dinge ein die ich lieber machen würde als mit zig hysterischen Weiblein auf eine stickige schlecht ausgeleuchtete Umkleide zu warten.
    PS: Sorry, bin schon verheiratet 😉
    LG Frau Müller
    (www.kuckuckseiimlehrerzimmer.blogspot.de)

    1. Danke @Susann/ Frau Müller, daß auch Frauen so mitfühlen und denken. Ist wie Du sagst und wie ich auch denke nicht für jede Frau etwas so ein Powershopping- Ort. Aber „nur“ online shoppen gehen ist langfristig auch langweilig, oder? Ich würde mit meiner Freundin demnächst eher so Richtung „kleinere Läden“ tendieren (ist ja auch unterstützenswerter von wegen Kinderarbeit und Co.) – aber auch dort müssen manche Männer ja bekanntlich „leiden“ (wenns mal zu lang dauert).
      Danke aber, dass Du so darüber nachgedacht hast & Du auch in diesem Falle mal eine Lanze für „uns Männer“ brichst! Das liesst man doch gerne 🙂 Schönen Tag Dir!

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