Wenn etwas gut läuft, schröpft der Markt sich davon immer etwas ab. Gewieftes Geschäft heisst es da so oft & etwas vollkommen „neues“ wird uns da immer verkauft. Realistisch betrachtet aber eigentlich immer ein Abklatsch eines Vorreiters- weil es bei jenem eben sehr gut läuft. Dann kommen die Wölfe und wittern nachträglich auch ein Geschäft. So geschehen nun bei Burda.Eine Plattform für alle und jeden, die mal „Chef“ sein wollen mit eigener Community – dafür aber zahlen bitte. Die Rede ist von http://de.ning.com/
Schon bald darf sich ein jeder also sein ganz eigenes Portal aufbauen & Betreiber schimpfen lassen. Befasst man sich etwas mit Burda, merkt man, dass die Finger immer schon überall drin gewesen sind : Chip Online, Focus Online, die Bunte, Freundin… 2009 wurde sogar eine 25,1% Beteidigung an Xing erzielt. Wer das ganze nachlesen möchte, wie gross dieser Konzern mit seinen ganzen Beteiligungen ist, kann dies im Info-Wiki auf der Facebook-Fanpage nachlesen.
Was aber genau steckt jetzt hinter dieser neuen Social-Media-Plattform & was kostet der Spaß? Wir haben für Euch recherchiert:
Zunächst einmal läuft das ganze unter der Beteidigung von Glam-Media. Unter derem Label laufen vor allem „Frauen-affine“ Inhalte. Habe einige der Zeitschriften ja oben u.a. schon genannt. Laut dem Anbieter kann sich auf Ning jeder Verein, Verband, eine Firma oder sonstige Interessengruppe ganz leicht via Baukasten eine eigene Online-Community zusammen-schustern. Programmier-Aufwand also gleich 0. Darüber hinaus können auch alle vorherrschenden Social-Media-Dienste wie wir sie kennen (Twitter, Facebook, Youtube…) darin vernetzt/integriert werden.
Der Dienst an sich ist kostenpflichtig & variiert je nach Größe einer Community und der Funktion. Da gibt es die:
„Mini-Version“ : Bis zu 150 Community-Mitglieder und 1 GB Speicherplatz mit Grund-Funktionen für 2,95€ monatlich.
„Plus-Version“: für 14,95 €uro monatlich soll mit „größerer Design-Flexibilität“ zu gestalten sein & mehr „Kontrolle“ über die eigene Social Community verleihen.10.000 Mitglieder und 10GB Speicherplatz werden hier beworben.
Das Non-Plus-Ultra soll dann die „Pro-Version“ für stolze 34,95 €uro im Monat darbieten: Unlimitierte Userzahl bei 20GB Speicherplatz. „Die ideale Lösung um eine individuelle Social Community mit premium Add-ons, Integrationsmöglichkeiten sowie mehr Bandbreite und Speicherplatz aufzubauen“- heisst es auf der Webseite.
Mein Fazit zu dem drohenden neuen Hype, der darum bald aufgebaut wird:
Etwas neues, was eigentlich nicht neu ist, als „neu“ zu verkaufen- sei es denn auch durch das Reichweitenstarke Burda-erscheint mir schwierig! Es gibt bereits schon so viele Blogs, wo sich die Menschen selbst verwirklichen und Homepages und kostenlose Baukästen….und und und. Das alles gab es schon & wird auch kein „neues“ Ning ändern. Die eigentliche Macht des Selbst-Schöpferischen besticht immernoch und hoffentlich noch ganz lange durch Open Source: Unser allseits beliebtes, und vor allem kostenloses(!) WordPress!
Klar- die erweiterten Funktionen auf Ning kann man freilich bei den kleineren Paketen auch immer „dazu- kaufen“- ganz nach dem Motto: Upgrade geht immer, Downgrade nimmer. Was mich aber abschreckt: Laufzeit 1 Jahr, Folgekosten…
Ganz schön happig, wenn man weiss, dass es all das schöner, ausgereifter und zeitlich-erprobter auch kostenlos im Netz gibt.
Das einzige, was mir daran neu erscheint: Man kann über seine selbst gebaute Community auch „Werbekampagnen laufen lassen“ oder „kostenpflichtige Premium-Zugänge“ einrichten. Aber mal ehrlich: Wenn dort bald hundert-tausende Communities blitzschnell aus dem Boden gestampft werden von Hinz und Kunz, wenn uns bald aus jeder „massenwirksamen Zeitung“ jene neue „Social-Media-Machs-Dir-Selbst-Plattform-Werbung“ entgegenspringt..wie hoch sind dann die „Erträge“ für den selbsternannten Betreiber? Ich sag es Euch ehrlich und direkt liebe „Einmal-Chef-sein-Träumer“: Gegen 0. Macht Euch also bitte um neue Verdienstmöglichkeiten bitte keine Hoffnungen!
Es ist nichts wirklich eigenständiges- auch wenn es so vermarktet wird. Ähneln werden sich die Baukästen..und irgendwann im Einheitsbrei untergehen….
Die 30 Tage gratis zum Start des ganzen machen für mich den Kohl nicht unbedingt fett. Was sagt Ihr dazu?
Bildquelle : Ning Screenshot.
Auch bei facebook haben Fanpages bei weitem für Unternehmen nicht den Erfolg, wie ursprünglich angepriesen, weil sie in der riesigen Masse untergehen. Offensichtlich gilt nach wie vor…Nur ‚eigenes‘ zählt.