Adieu CeBIT 2014. Es war schön mit Dir. Aber sehenswert? Muss und sollte man nochmal hin? Das hier ist sicherlich ein CeBIT 2014-Rückblick, welcher sich von anderen stark unterscheidet. Und einer, welcher ganz ohne Lobpudelei auskommt. Ich habe für Euch mal ein paar persönliche Highlights mit ganz vielen Fotos zusammengestellt…
Anfahrt zur CeBIT und Parkangebot
Dagegen ist wirklich nichts zu sagen. Eine nahezu freie Autobahn(Rennstrecke eher) für viele. Wer da kein schnelles Auto hat, wird schonmal weggeputzt- vielleicht hatten es viele Messe-Ständler aber auch einfach nur “eilig” an diesen Tagen? Who Knows…
Eine lange Messeweg-Zufahrtstrasse und eine ordentliche Beschilderung zur CeBIT bevor man schon in Hannover (heisst ja auch deswegen wohl “Messe- Stadt”) ankommt, gehört ebenfalls dazu. Diverse Parkhäuser von Nord bis Süd. Das hat in jedem Fall gepunktet. Eine Park-Tageskarte kostete 9 Euro – etwas happig auf den ersten Blick, aber hey man ist schließlich “Fachbesucher”(da hat man doch Geld, oder?)
Auf dieses “Fachbesucher-Gerede” komme ich im übrigen gleich noch zu sprechen – das ist in jedem Fall etwas, was vor allem und sicher bei den Ausstellern an-ge-eckt ist.
Die ersten Eindrücke: Ein Dschungel?
..wenn man das erste Mal auf der CeBIT ist, sind die ersten Eindrücke eher verhalten: Man wird von immer-gleichen Ständen förmlich erschlagen.
Die Orientierung erfolgt in Reihen bzw. Buchstaben in jeder Halle. Insgesamt konnte ich 14 volle Hallen zählen auf dem riesigen Gelände. Einige sind wohl leer-geblieben aufgrund von Umstrukturierung & gerade weil man sich diesmal wohl eher auf die “Fachbesucher” fokussieren wollte.
Schön war es, dass man bei dem tollen Wetter auch mal des öfteren ein paar Sonnenpausen draußen geniessen konnte, so wie hier mit einem Leckerchen, bei Löwenbräu, mit eigenem VIP Fahrer oder ganz bodenständig mit dem Messebus-Taxi:
By the way: Große Currywurst 4,50 Euronen. Jene kommt natürlich nicht mit unserer weltbesten Bochumer-Currywurst mit. Aber auch dazu lädt das Territorium ein. Ansonsten aber das typische Messefeeling: Grau, Einheitsbrei, mal laut, mal leise. Und was ich ebenso bemerkte: Kaum lachende oder freundliche Gesichter. Diese waren eher nicht die Regel.
Für mich als Marketing-Profi waren es insgesamt die wilden Eyecatcher, die fehlten & “anziehen” sollten!?
Allein vom Messestand her hatte sich alleinig die Telekom ordentlich etwas “optisches leisten können” (wenn auch sogar die “Telekom- Messe-Flächen” in Gesprächen mit anderen Ausstellern ebenso immer kleiner werden)- aber seht selbst:
Sprechende Rimowa- Koffer, Airbus, dazu zahlreiche Bedienungen, welche sich “Stewardessen-gleich” & ganz grazil um das leibliche Wohl kümmerten… das hatte schon etwas diese Telekom-Standfläche. Ich würde Euch auch zu gerne noch anderes nennen (okay es gab hier und da ein paar Zukunfts-Autos wie hier bei VW zu bestaunen/oder auch 2 riesige Mäh-Drescher) …
…aber etwas derart-kreatives wie bei der T-Com musste man woanders vergebens suchen. Nennt mich vermessen oder vielleicht nicht ausreichend informiert- aber ICH war der schlichten Überzeugung, dass auch so ein Weltunternehmen wie Google doch “eigentlich” auf der “weltgrößten Computermesse” & zu BIG DATA zugegen sein sollte-oder?
Waren sie aber nicht, wie schon des öfteren nicht wie ich in Gesprächen herausbekam. Selbstverständlich auch Facebook nicht- sicher ein Besuchermagnet beim Oberthema Datenschutz bzw. Big Data 🙂
PS: Auf die Nachfrage von Besuchern am Freitag, ob die Telekom die Schirme am Freitag Abend verschenken würde, gab es ein einheitliches “Nein” zu vernehmen. Auch das sagt viel aus. Man ist sich selbst-gefällig. Mehr nicht.
Was mir ebenso “gefühlt” auffiel: Nahezu 60% aller Anbieter kamen aus den asiatischen Gefilden. Ob nun Server, Kassen oder anderweitige Systeme zur Prozessoptimierung. Auch Handys aus Asien und oder Kopfhörer waren ein Renner und der Reseller-Bereich nicht zugänglich für jedermann.
Und überhaupt: “Mehr Business Fokus” sollte den Trubel in den Gängen diesmal fernhalten:
Eine Konzentration auf mehr Qualität statt Quantität seitens Messe-offiziellen. 210.000 Messe-Besucher an den 5 Tagen ist gerade auch und wohl deshalb ein neuer “Besucher-Tiefpunkt.”
Zudem kommt noch ein Faktum hinzu: Es wurden erneut wieder zehntausende Freikarten verteilt, die rein nichts mit dem “Fach” zu tun hatten, aber wohl die Besucherzahlen “pushen sollten.”
Von diesen zehntausenden zählten einige eher zur Kategorie “fremde Lauschepper”.
So bekam ich selbst mit, wie ein Jugendlicher an einem Stand einfach fragte “was das sei” – um es sich danach gewohnt mit gelbem Umhängebeutel bewaffnet& kaum auf Antwort abwartend das ganze ziemlich dreist & mir nichts dir nichts in die Tasche zu stecken. Der Messeständler hatte allerdings etwas dagegen- es war ein Vorführgerät für Fachbesucher und kein(!) Giveaway.
Der Junge zog kopfschüttelnd von dannen. Er wäre wohl besser auf einer Buchmesse aufgehoben gewesen, wo man mit Leseexemplaren, netten Giveaways & Co. sprichwörtlich “Consumerfreundlich” bombadiert wird…
Erstes Fazit: Vielleicht täte der Messe ein neuer Consumer-Fokus im Jahr 2015 wieder etwas besser – und dass die meisten Fachbesucher “unter sich” nichts raustun spricht doch auch Bände, oder? Denkt denn jeder nur noch an sich selbst & zeigt dort Flagge, weil es der IT-Wirtschaft so gut geht?
Aber es gibt auch lustige, positve Eindrücke überdies:
Tanzende Roboter an der Stange (beachtet bitte die Frauenschuhe mit Absatz) ala Krieg der Sterne – das hat irgendwie was….
Oder auch Cebit-Star Robby, den ich allerdings nur geschoben & ohne Kopf an mir “vorbei-flanieren” sah…
Als besonders interessant empfand ich auch den “Gesichtsscanner” von Dermalog, der leider oftmals das falsche Alter “erriet” & findet Ihr nicht auch, dass auf diesem Foto die Menschen links & rechts neben mir eher wie “Zombies” aussehen? 🙂
Schicke Dro(h)nen waren übrigens auch vertreten und eine flog sogar in einem kleinen Netzkäfig immer hin und her. Ein kleiner, von wenigen Besucher- Magneten:
Die Freizeitcafe-Flyer gingen gut weg. Auch wenn die Cebit nicht wirklich eine Messe für uns Blogger ist. Der einzigen Stand, der den Bloggern etwas & eine Art “Ruhezone” bot, war der T3N-Stand. Hier gab es sogar informative Führungen für Blogger & Schreiberlinge wie mich.
Mein CeBIT 2014-Fazit:
Der Messe könnte ein wenig mehr Sexappeal nicht schaden. Damit ist allerdings nicht Georgina gemeint (genau das ist die aus diesem BB Container), die auch dort an einem Stand Ihr (gekauftes) Unwesen trieb- sondern die Ballung von Qualität- wenn dort schon so viele Hallen wegfallen & man sich “lediglich” nur noch auf das “Fachpersonal stürzt” – im weitesten Sinne.
Etwas mehr Freundlichkeit und ein Lächeln kann der Branche auch nicht schaden. Die Asiaten konnten das. Etwas mehr Wert auf Optik und Kundengewinnung zu legen kann nicht schaden. Denn spätestens dann, wenn man selbstgefällig & träge ist, werden auch die Besucher müde. Und wenn man immer nur “warten muss” auf seine Kollegen & Kunden, ist das auch nicht so verkaufs-fördernd…
Insgesamt waren 300 Startups anzutreffen – einer von den positiven Punkten. Eine Branche die wächst- von der man sich aber die meisten Infos lieber speziell und einzeln im Netz holt, um nicht von den Angeboten vor Ort “erschlagen” zu werden. Rausstechen tat so wirklich nichts. Und das gab mir zu denken & wie Ihr seht viel “Schreib-Futter” für meinen Blog:
Nun denn- ich hoffe, dass Euch mein sehr persönlicher CeBIT- Rundgang & Rückblick gefallen hat. Euch allen einen wunderschönen Sonntag liebe Leser! Herzlichst, Christian Gera.
3 thoughts on “Der Freizeitcafe CeBIT Rückblick 2014”
Hallo Christian,
vielen Dank für Deinen Bericht und Deinen Ansichten.
Ich selbst war schein lange nicht mehr auf der CeBIT. Irgendwie ist es mir dort etwas zu steif geworden. Jeder posiert für sich selbst, das Miteinander auf gleicher Augenhöhe, wie es in den 90er Jahren mal war, fehlt irgendwie. Ein Bierchen mit IBM-Mitarbeitern auf der After-Show-Party ist heute wohl nicht mehr drin.
In den letzten Jahren sind einige Veranstaltungen ins Leben gerufen worden, auf denen es schon etwas lockerer zu geht, was mir persönlich weitaus mehr anspricht. CeBIT ist leider etwas zu konventionell geworden und hat die Kommunikation, die es heutzutage über die sozialen Netzwerke gibt, irgendwie verschlafen.
Dies kann natürlich ein totales Missverständnis sein. Es gibt sicher immer noch Teilnehmer, die der heutigen Zeit gewachsen sind und dies auch auf der Messe vermitteln. Das kannst Du sicher besser beurteilen. Du warst ja dabei. Ich nicht. 😉
Beste Grüße
Steve
@Steve ja genau so kann man das sehen. Auch wenn Du nicht dabei warst. Die CeBIT ist auch mir eher zu konventionell und eindeutig am Blog-Geschäft vorbei. Aber man muss ja alles mal in diesem Leben gesehen haben. LG aus Bochum
Die CeBIT hat dieses Jahr echt viel falsch gemacht. Ich würde sagen Ziel verfehlt. Und das mit den “Fachbesuchern” wird zu Recht diskutiert! Chapeau für diesen Artikel hier, der wirklich mal “kein Einheitsbrei” ist wie Du es ausdrückst. Herzliche Grüße, Rüdiger