WhatsApp Sucht – was ist das eigentlich? Guten Morgen Ihr lieben. Heute wird es im Freizeitcafe mal wieder mehrere Artikel geben. Es geht um ein Thema, was sicherlich viele betrifft:
WhatsApp Sucht und Beziehungen
Auch ich habe vor wenigen Wochen das erste Mal WhatsApp installiert (besser spät als nie, man ist ja neugierig & offen)…
Ich muss zugestehen: Anfangs war ich begeistert vom kostenlosen Funktionsumfang und wie schnell man Fotos und Co. blitzschnell und gratis versenden kann. Aus Spass kann aber schnell Frust werden. Und war da nicht etwas? Wenn irgend etwas kostenlos ist…..- dann bist Du nicht der Kunde, sondern das Produkt des ganzen! Wahre Worte, denn WhatsApp ist und bleibt eine Daten- Krake – ähnlich wie Facebook, nur noch weitaus schlimmer- weil man immer und ständig und überall (noch mehr als bei Facebook) darüber erreichbar ist.
Gerade in Beziehungsdingen kann dieses hochtechnische “Geschenk” und die neue Möglichkeit “zusätzlicher Kommunikation” in große Abgründe führen. Auch ich musste das erleben…
In einer interessanten ipass Studie von 2011 (mensch das ist 2 Jahre her- kann demnach nur “schlimmer” geworden sein! 🙂 ) sieht es nämlich so aus, dass 29% der befragten Menschen angaben schon immense Beziehungsprobleme durch Smartphone/App und Co. gehabt zu haben. 35% müssen unbedingt Ihre Mails und Co. checken sobald sie die Augen aufgemacht haben. 77% nehmen Ihr Smartphone mit ins Schlafzimmer. 44% können es nicht ertragen, wenn das Smartphone – während sie zu Hause sind – nicht in Arm-Reichweite ist! Das ganze ist hier nochmal in einer schönen Übersicht für Euch dargestellt:
Image by iPass Inc
Wenn man sich diese Zahlen einmal durch seinen Kopf gehen lässt, wird einem doch wirklich schlecht: Die Vielzahl von uns ist abhängig. Dauer-Erreichbarkeit führt zu immensen Streitereien, desweiteren klaut und nimmt sie uns kostbare Lebenszeit mit unseren liebsten, wenn wir mal mit ihnen zusammen sind.
Handy aus und raus lautet eine Lösung
… und ich bin wirklich nicht der einzige der mittlerweile so denkt!
Vielleicht bin ich ja noch von der “alten Schule” mit meinen knapp und fast 32 Jahren – aber ich fand es bislang immer ganz schön mit meiner liebsten aufzuwachen & erstmal in Ruhe für beide ein grandioses Frühstück zu zaubern OHNE diesen ganzen Scheiss. Irgendwie war alles befreiter, nichts und niemand konnte ständig dazwischenfunken, Probleme wurden erst dann besprochen wenn beide Zeit dafür hatten & nicht zwischen Tür und Angel via Kurzmitteilung. Freunde sah man mit Ihren Problemchen und Wehwehchen erst in Schule oder sonstwo- das Privatleben anderer machte kein so grosses, neugieriges Zeitfenster aus wie heute.
Gerade in kurzen Statements zu Gefühlen, komplexen Situationen und Co. liegt so viel Problematik. Und Probleme sollte man niemals in einer Beziehung via sozialer Medien klären!
Geradlinigkeit, eine gesunde Basis und ein offenes Ohr, Zeit und vor allem echte Reaktion und Emotionen erhält man doch wirklich nur- wenn man sich real trifft. Ein Bewußtsein dafür zu haben, wann WhatsApp und Co. zuviel wird – die Dauerbeschallung einfach mal auszumachen & durchzuatmen & NEIN zu sagen (vor allem wenn man beruflich schon so viel vor der Kiste hängt wie ich es bisweilen tue) ist immens wichtig für die eigene Lebensqualität.
Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen einfach wirklich mal wieder zu meinem alten Sony-Gerät ohne Facebook, ohne WhatsApp und Co. greifen – um mich einfach mal wieder frei und unabhängig zu fühlen. Keine Bange- für geschäftliche Dinge bleibt mein Smartphone weiterhin an – aber eben nicht mehr für die privaten WhatsApp oder Facebook-Nachrichten. Klingt fast schon nach Abenteuer, oder? So weit ist es schon mit uns gekommen. Bestätigen tun dies die immer rasanter ansteigenden Zahlen von Online-süchtigen.
Wo gibt es Hilfestellen wenn man die Online-Sucht nach Smartphone und Co. selbst nicht mehr in den Griff bekommt?
Mittlerweile gibt es zum Glück viele gute Anlaufstellen – auch wenn sich viele Ihrer Sucht nicht bewußt werden wollen. Das Netzwerk für Ratsuchende auf www.netzwerk-fuer-ratsuchende.de ist da beispielsweise zu nennen. Dort gibt es schon eine Menge von Einzel- Einträgen, mehr als 170 Suchtberatungs- Stellen lassen sich vorfinden. Weitere Hilfe kann man erwarten in und bei: Kliniken, Ärzten, Therapeuten, Netzwerken, Präventionsstellen, Ambulanzen, Offline-Alternativen, und Info- und Austauschforen. Am meisten lernen kann man von über 200 Aussteigerberichten. Aktiv sein gegen das ganze kann man hier unter www.aktiv-gegen-mediensucht.de und www.rollenspielsucht.de mit mehreren Millionen Zugriffen in der letzten Zeit.
Ungeachtet dessen- und das ist ein weiterer Aspekt sich einfach mal von der Dauerbeschallung WhatsApp zu trennen: Der Sicherheitsaspekt. Hier einmal genial aufbereitet vom ZDF (Video leider nicht mehr verfügbar).
Fazit: Beobachtet Euch selbst und Euer Smartphone/Onlineverhalten. Sucht Euch Hilfe und Ansprechpartner in Familie, bei Experten und Co. wenn es überhand nimmt und zwingt Euch auch einfach mal auszuschalten. Ihr habt auch ohne das alles ein Leben & das Leben geht auch ohne Dauerbeschallung weiter. Lebt es – und lasst nicht zu dass Datenkraken, Apps und Co Euch das wichtigste im Leben nehmen: Eure Lebenszeit! Schönen Donnerstag!
Aktuelles Update 2023 zur WhatsApp Sucht in einem meiner meistgelesenen Blogartikel hier im Blog:
WhatsApp hat in den letzten Jahren einen enormen Anstieg an Nutzern erfahren und ist zu einem der beliebtesten Messaging-Dienste weltweit geworden. Mit der zunehmenden Popularität von Smartphones und Mobilgeräten ist es leicht, in die WhatsApp-Sucht zu verfallen. In diesem Artikel werde ich mich auf die WhatsApp-Sucht und ihre Auswirkungen auf unsere Emotionen konzentrieren.
Laut einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2020 nutzen 27 Prozent der deutschen Jugendlichen WhatsApp über zwei Stunden pro Tag. Eine weitere Umfrage von 2021, durchgeführt von YouGov im Auftrag von Kaspersky, ergab, dass 49 Prozent der Befragten WhatsApp als den meistgenutzten Messenger-Dienst angaben. Das zeigt, dass WhatsApp eine der am häufigsten genutzten Apps ist und somit ein hohes Suchtpotential besitzt.
Die WhatsApp-Sucht kann viele Auswirkungen auf unsere Emotionen haben.
Einer der Hauptgründe für die Sucht ist die ständige Verfügbarkeit von Nachrichten und die Möglichkeit, jederzeit auf sie zu reagieren. Dadurch geraten wir leicht in den Teufelskreis von ständigen Nachrichten und Benachrichtigungen, die unser Leben beherrschen. Der Wunsch, immer auf dem Laufenden zu sein und nichts zu verpassen, kann zu ständiger Angst führen, etwas zu verpassen. Das kann zu einem ständigen Gefühl von Unruhe und Stress führen.
Die WhatsApp-Sucht kann auch zu einem starken Bedürfnis nach Anerkennung führen. Wir neigen dazu, uns von den Reaktionen anderer auf unsere Nachrichten abhängig zu machen. Das kann zu einem Gefühl der Enttäuschung und Frustration führen, wenn wir nicht die gewünschte Reaktion erhalten. Dadurch geraten wir in einen Teufelskreis aus Suchtverhalten und Enttäuschung, der unser Selbstwertgefühl beeinträchtigen kann.
Ein weiteres Problem bei der WhatsApp-Sucht ist die Einschränkung unseres sozialen Lebens. Wir neigen dazu, uns auf unsere Smartphones zu konzentrieren und uns von unseren realen sozialen Beziehungen zu isolieren. Wir verbringen mehr Zeit damit, auf unsere Smartphones zu starren, anstatt uns mit Freunden und Familie zu treffen. Dadurch kann sich ein Gefühl der Einsamkeit und Isolation entwickeln, was wiederum zu negativen Emotionen wie Traurigkeit oder Depressionen führen kann.
Wie bei jeder Sucht ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie viel Zeit wir mit WhatsApp verbringen. Wir sollten uns Ziele setzen, wie zum Beispiel bestimmte Zeiten am Tag, an denen wir uns bewusst vom Handy fernhalten. Wir sollten uns auch auf unsere realen sozialen Beziehungen konzentrieren und uns bewusst Zeit für Treffen und gemeinsame Aktivitäten nehmen. Das kann dazu beitragen, die WhatsApp-Sucht zu reduzieren und unser emotionales Wohlbefinden zu verbessern.
Insgesamt ist die WhatsApp-Sucht ein Problem, das unser emotionales Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
Durch bewusstes Handeln und die Fokussierung auf unsere realen sozialen Kontakte können wir das in den Griff kriegen – auch wenn die Zahlen 2023 meines Erachtens noch schlimmer aussehen, weil vor allem die Internetsucht bei der Altersgruppe 18-24 sehr stark vorausgeeilt ist. Gerade deshalb ist dieser Blogartikel hier zur WhatsApp Sucht aktueller denn je.
13 thoughts on “WhatsApp Sucht und Beziehungsfrust – Wege und Mittel aus der Dauerbeschallung”
Hallo,
Habe meiner Frau ein schönes Handy zum Geburtstag geschenkt. Dann fing es an!!! Whats App mit ihrer besten Freundin am Tag 5-6 Stunden. Dazu mit Verwandschaft und andere Freunden nochmal 1-2 Stunden. Die Kinder 3 an der Zahl 3, 5, 8 Jahre und meine Wenigkeit 39 Jahre sind jetzt überflüssig. Und dabei ist meine Frau Lehrerin (IQ)und Hauptverdiener. Jetzt ist sie süchtig und dreht total am Sender!!! Sie ist genervt , gereitzt, Mann oder Kinder brauchen sie nicht mehr anzusprechen. Vorbereitungen für die Schule bleiben auf der Stecke, eine Trennung von Familie und Mann wird angestrebt. Das Handy wurde vor vor ca. 3 Monaten zum Geburtstag geschenkt. Der größte Fehler Meines Lebens. Bei einer Sucht geht alles drauf!!!
Daniel aus der Angermühle
Ich kenn das, mein Bruder hat seit ca 1 Jahr Whats App entdeckt. Bis dato war er er sozial Schüchtern. Also das ist er jetzt immer noch, doch jetzt hat er hunderte von virtuellen Kontakten aus dem Internet.
Das Handy ist jetzt nahezu 24h am Tag online, er schreibt überall, beim laufen, auf toilette, selbst beim essen.
Darüber Nachgedacht hat er wohl noch nie, er freut sich halt über die ihm Zuteil werdende Aufmerksamkeit.
Das mitanzusehen wird immer trauriger…
gruß
Ich bin 45 Jahre alt und schon seit 1990 bei den Vorläufern des WWW dabei. Ich nutze die EDV und auch das Netz sehr intensiv. Im Studium habe ich auch mal viel gespielt – auch so Spiele wie Doom (auch Nächte durchgespielt). Beruflich benötige ich einen PC mit entsprechender Software, schnelle Zugänge zum Internet, Schreibe in Foren (weit über 10.000 Einträge) etc. Ein Smartphone habe ich erst sei kurzem, weil mir der Suchtfaktor vorher sehr bewußt war und ist.
Dem Schreiber des Artikel gebührt ein dickes Lob. Du hast sehr gut beschrieben, wie hochgradig suchtmachend Dinge wie WhatsApp sind und wie gefährlich das für jede Art von Beziehung ist. Ich warne jeden davor, sich auf diese Sucht einzulassen. Der potentielle Nutzen ist groß – richtig. Doch der potentielle Schaden ist noch viel größer. Lernt, diese “Tools” zu nutzen und dosiert einzusetzen. Dann habt Ihr viel Freude dran. Wenn Ihr jedoch immer daran denkt, wer Euch jetzt gerade etwas geschickt haben könnte (oder wem Ihr mal etwas schicken könntet), dann wird Euer Gehirn enorm belastet und Ihr verliert einen großen Teil Eures freien Denkens und damit Eures Lebens.
Die Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden und für mich ist viel wichtiger und wird es auch bleiben. Außerdem:
Die Welt dreht sich auch ohne uns!
Bevor jetzt mancher falsch von mir denkt: Ich bin kein Sozialromantiker, sondern eher sehr pragmatisch denkend und leistungsorientiert. Doch das Leben besteht einfach aus mehr.
Wenn meine Frau oder meine Kinder mal am Frühstückstisch oder im tieferen Gespräch etc. WhatsAppen sollten, gibt es erst ein freundlich-ironisches Wort. Hilft das nicht, dann stehe ich auf und esse alleine. Wiederholt sich das dann dennoch, gibt es schnell die Entscheidung auf den Tisch: Smartphone oder Ehemann/Vater.
Daniel, Deine Kinder sollten es Dir wert sein. Fahre hier eine klare Linie – viel Erfolg.
Alexander
Pingback: Interview mit Christian Gera seitens Bloggerherz.de
Hallo Alexander,
denke genau so…durch WhatsApp geht in einer Beziehung oder Familie so einiges kaputt! Ein gesundes Maß gibt es meistens nicht mehr!!!Suchtgefahr!
Meine Kinder reagieren allergisch wenn WhatsApp geschrieben wird. Haben es ja live bei ihrer Mutter mitbekommen.
Diese Art der Kommunikation ist sehr einseitig und meines Erachtens auf niedrigem Niveau! Echte, ehrliche Gespräche bleiben auf der Strecke…
Die Interaktion vieler junger Menschen ist durch WhatsApp geprägt!
Daniel Hentschel
Angermühle /Gillersheim
Lindauer Str.20
Ich hab da ein Problem. Mein Freund ist total WhatsApp süchtig glaube ich er schreibt über all wo es nur geht und das Hamdy legt er erst azs der Hand wenn er jns Bett geht und wenner aufsteht gehts gleich weiter mit dem schreiben ich komme mir da vor wie das fünfte Rad am Wagen. Er hat sich auch total verändert vom verhalten ich er kenne ihn garnicht wieder er ist nicht mehr der in den ich mich verliebt habe. Ich weis nicht wie ich ihm helfen kann davon los zu kommen denn immer wenn ich ihm sage das mich das ständige Handy gebimmel (alle zweim min) nervt bekomme ich bloß ne dumme antwort. Er merkt garnicht das er damit unsere Beziehung kaputt macht. Brauche dringend hilfe.
Hallo Nadine, wende Dich doch an die genannten Anlaufstellen zur Erstberatung. Die haben sicher Wege und Mittel für Deinen Freund da rauszukommen. LG
Mahlzeit,
Ich kann berichten das meine Freundin ( seit kurzem nicht mehr) meiner Meinung nach Whattsappsüchtig ist.
Das Schlimme ist, dass man selber Vorwürfe bekommt wenn man am Tag 2-5 SMS bekommt und andere Hobbys (Sport) als Beziehungsstörend angesehen werden, weil private Zeit verloren geht aber selber nur das Handy bimmelt und wenn ich mit vernünftigen Gesprächen versuche die Problematik zu lösen dann wird abgewunken.
Es ging soweit, dass Expartner, Bekannte, Kollegen täglich mit Videos, Bilder und Geschriebenen bombadiert wurden, dass sogar nach dem Sex sofort aufs Handy geschaut werden mußte…..
Der Bezug zum realen Leben geht verloren und leicht lassen sich soziale Kontakte knüpfen und vielleicht sogar holt man sich fehlende Anerkennung. Zudem wächst das Mißtrauen, weil ein verändertes Handyverhalten schnell unsicher macht.
Whattsapp war nicht der Trennungsgrund aber hat das komplette Verhalten meiner Liebsten verändert und hat einen Beitrag dazu geleistet ohne jetzt zu verleugnen, das man selber Fehler begangen hat
Vielen Dank für Deinen Beitrag Michael
Whatsapp bringt Fernes zusammen und Nahes auseinander. Das hat mir ein Freund so gesagt und ich finde den Satz auch ziemlich zutreffend.
Ich nutze selbst Whatsapp – kann mein Handy aber auch problemlos stundenlang liegen lassen.
Mein Mann kann das leider nicht mehr 🙁
Es ist schon Wahnsinn wenn man sieht, wie sich alles durch die permanente Verbindung über WA & Co. verändert. Ich frage mich manchmal, wie sie da noch “Blicke” irgendwo treffen sollen. Anscheinend will sich niemand mehr kennenlernen. Beobachtet man das ganze Spiel “Vier sitzen am Tisch, kein Mensch redet miteinander weil alle auf Ihre Handys starren” frage ich mich wirklich, ob das für uns alle so die gesunde Straße ist.
Irgendwann gibt man es auf, in seinem Beziehungsleben etwas zu sagen – es bringt nichts.
Schade ist immer, dass solche Partner wie mein Mann gar nicht mehr “hier und jetzt” sind, sondern immer noch irgendwie parallel mit x und y.
Mir bleibt da nur die Hoffnung, dass es nicht noch mehr wird.
Wie gesagt: Bringt Fernes zusammen und entfremdet Nahes.
Schade eigentlich 🙂
Furchtbar was WhatsApp mit manchen macht…ich lasse mittlerweile meine Finger davon. Toller Artikel! Und an alle geschädigten: Kopf hoch & real leben!
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