2. Existenz virtuell? Wie ehrlich sollte man im Blog sein?

Die 2te Existenz virtuell. Herzlich Willkommen im Freizeitcafe (auch) liebe Neu-Leser. Ich mache diesmal beim Webmaster-Friday mit. Thema ist auch schon gleichzeitig die Überschrift. Punkt aus fertig 🙂

Wie Ihr wisst (oder auch noch nicht), schreibe ich hier sehr oft über Virtualität, mehr Schein als Sein und/oder damit verbundenen Süchten wie die WhatsApp-Sucht & den daraus resulierenden Beziehungskillern.

Nun also mal von unserer Seite- der Blogger-Seite aus. Sehr interessant.

1000% Ehrlichkeit? Ist das als Blogger soweit möglich?

Ja. Ich kämpfe jeden Tag darum hier ehrlich zu sein im Blog. Schon knapp 5 Jahre jetzt- mit mehr oder minderem Erfolg, den ich hier auch ausdrücke. Man kann nicht nur fliegen- man muss auch fallen lernen (wie hier ein Fehlergeständnis meinerseits bei einer Fotoverwendung und knapp 900 Euro Kosten für mich).

Jedoch hat jeder Blogger aber mehrere (auch Persönlichkeits-)- Fallen, auf die er/sie im Laufe der Zeit “hereinfallen” kann  – was ihn/sie unehrlich machen “könnte”

Der Abgrund für Blogger/innen ist so nah…. 🙂

© Endostock | Dreamstime.com

Ich stelle hier mal dar, was ich erlebt habe/erleben musste bei Kollegen in der Blogosphäre & binde zuletzt auch mich immer ein in den Kontext…

  • Als Blogger hat man meines Erachtens eine Menge MACHT (bei vielen Besuchern) & somit immer so eine Art Vogelperspektive: Man schaut von oben herab. Ich kenne viele Blog-Kollegen/innen, die nicht mit allen Blogger/innen reden, diese nicht verlinken (obwohl die Texte gut sind) und Co. Die 2te Existenz virtuell wird so nach außen getragen. Krankhaftes Erscheinungsbild wenn Ihr mich fragt. Viele halten sich tatsächlich für bessere Menschen. So einzigartig, so toll. Viel zu schön für die anderen. Ich versuche zu jedem/r Blogger/in gleich nett zu sein- ob klein ob gross. Ich mache da keine Unterschiede. Real wie virtuell nicht. Ist man nett zu mir – bin ich es virtuell & vor allem real auch! Verschont mich mit einem 2ten Gesicht. Das würde mir zuviel Kraft kosten.
  • Kommen wir wieder zur Vogelperspektive: Man macht sich besser als man ist & löscht negatives einfach weg. Sind wir mal ehrlich: Besonders wir Blogger sind doch sehr empfänglich für Kommentare. Sie sagen uns: Man wird gelesen. Abseits messbarer Besucherströme ist dies doch ein wichtiger Index für uns. Dumm ist jedoch der, der wirklich negatives löscht- weil er/sie meint, dass dann “sein Image” besser aussieht. Und wo bitte kommt dann eine Diskussion – vielleicht auch mit anderen Kommentierern in Gang? Ich finde, da fehlt dann etwas. Die Grundlage einer Diskussion wird genommen. Kommentare im Freizeitcafe- ob positiv oder negativ lasse ich immer drin. Andere Ansichten sind ok und meine nicht besser oder schlechter. Eine goldene Mitte hat sich oft schon gefunden und ist doch toll, wenn andere durch Negativ-Kommentare erst animiert werden so richtig drauf-loszufeuern.
  • Privates als Blogger rausposaunen? Viele Blogger/innen tun dies. Viele leider rücksichtslos und ohne Regeln. Doch diese sollte man sich selbst aufstellen. Ich habe mich selbst auch schon dabei ertappt- wir sollen ja ehrlich sein- dass ich hier und da amouröses und Lebensereignisse in meinem Blog regelrecht “ver-arbeitet” habe. Aber ich denke, das ist legitim. Es ging mir persönlich danach immer sofort besser. Bloggen ist für viele ein Ventil das in der Realität erlebte – in der Virtualität sich selbst zu erörtern. Sofern keine Namen genannt werden & das anderen gegenüber fair abläuft, ist das ok. Virtuelle Isolation schafft merkwürdige Gedankengebilde. Dies “kann” manchen auf den Kopf schlagen – und gerade schwache (auch reale) Charaktere ballern virtuell dann so wirklich los. Sie verstehen den Übergang Realität/Virtualität nicht. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich das (trotz meiner beruflichen Zeit hier online) noch sehr gut im Griff habe. Auch von anderen wird das so gesehen (ganz wichtig!): Der ist ja viel lieber offline statt online! 🙂

 

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© Yudesign | Dreamstime.com

By the Way: Ich würde liebend gerne einmal den Mark Zuckerberg auf baldigem Deutschlandbesuch fragen, ob seine Ehrlichkeit mit seiner virtuellen Darstellung kompatibel ist. Er verkauft uns alle, postet Babyfotos und meint noch, dass wir dem auch so gleichtun sollen, weil wir ja ach so schön vernetzt sind…

Datenschutz auf Facebook/ Hasskommentare löschen …2 Gesichter/2 Welten. Genau das Thema! Ist das schizophren? Lasst es mich wissen…

Mein ganz persönliches Fazit:

Alles in allem habe ich in der Blogosphäre viel Schein als Sein erleben müssen. Viele ver-stellen sich. Ich denke, dass langfristig immer Ehrlichkeit, Authentizität, ein am Ball bleiben – real wie virtuell- mit gleichem Gesicht sich langfristig durchsetzen wird. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und noch einen schönen Webmaster Friday. Tolles Thema, danke!

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10 thoughts on “2. Existenz virtuell? Wie ehrlich sollte man im Blog sein?”

  1. wo ist der “Gefällt-Mir” Button? 😀
    Nein, mal im ernst, ich finde du hast vollkommen recht. Die Bloggerwelt ist sehr oberflächlich und vorallem Erfolgsgeil. Kann ich nicht verstehen.
    Ich habe einen kleinen süßen Blog, welcher von den “großen” gar nicht beachtet wird. Stört es mich? Nö, ich habe meine festen Leser und ab und zu verirrt sich mal jemand neues zu mir. Ist viel schöner und auch persönlicher so. Ich kann auf alle Kommentare in ruhe Antworten, denn all zu viele sind es nicht 😀 und kann einfach so sein wie ich bin, denn anders gibt es mich auch gar nicht.

    Liebe Grüße
    Tashi von herzverueckt.wordpress.com

    1. Vielen Dank Tashi 🙂 Freut mich dass Dir meine Ansicht dazu gefallen hat. Gefällt mir klicken kannst Du ohne Ende bei uns. Dein Kommentar ist jedoch mehr Wert. Ganz liebe Grüße aus Bochum 🙂

  2. Andererseits ist ein wenig Lug hinsichtlich des Wahrheitsgehalts von manchen Beitragen legitim. Zumindest im Humorsektor. Sonst funktioniert manches einfach nicht oder man gibt zu viel Privates preis.

  3. Pingback: Elfhunderteinundachtzig | breakpoint

  4. wandlungsphase

    Dein Blog gefällt mir alleine deine Art zu schreiben ist echt klasse , man denkt nicht oh gott viel Text sondern liest es gerne . Leider sind die Blogger die ich bis lang kennen lernen durfte nicht wirklich ehrlich , das beste oder eher schlimmste Erlebnis war ein mann der sich als Frau ausgab – kopf schüttel –

    1. Vielen Herzlichen Dank für die lieben Komplimente, bewerbe Dich doch auch mal für den nächsten Best Bloggers Sunday, der gleich wieder um 16 Uhr erscheint 🙂 Und ja, als Blogger/in erlebt man so einiges 🙂

  5. Pingback: Von der Gedanken- zur Meinungsfreiheit? | Peters Blog

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